AK fordert Ende des „Westzuschlags“

Die Autofahrer in Westösterreich bezahlen deutlich mehr für den Sprit als jene im Osten. Die Mineralölkonzerne begründen dies mit der Länge der Transportwege. Die Arbeiterkammer (AK) fordert bei der Bundeswettbewerbsbehörde eine Überprüfung der Treibstoffpreise.

Bei den Treibstoffpreisen gibt es den geflügelten Begriff „Ost-West-Gefälle“ tatsächlich. Wie eine Erhebung der Tiroler Arbeiterkammer ergab, zahlen Tirols Autofahrer für eine komplette Tankfüllung rund drei Euro mehr als jene in den östlichen Bundesländern. Dabei sei die Preistendenz steigend, kritisierte AK-Präsident Erwin Zangerl.

AK fordert Ende des Westzuschlags

Der Westzuschlag gehöre beseitigt, der sei nämlich durch nichts zu erklären, forderte Zangerl. Die Konzerne hingegen argumentieren die Preisschere immer wieder mit den unterschiedlich langen Transportwegen.

Preiserhebung der AK

Während in den anderen Bundesländern der Liter Super-Benzin um unter 1,42 Euro erhältlich war, lag der Durchschnitt in Tirol bei 1,47 Euro. Doch noch deutlicher merken die Autofahrer den Westzuschlag“ bei Diesel: Der Österreichschnitt betrug 1,37 Euro, in Tirol 1,44 Euro.

Tanken im Bezirk Lienz am günstigsten

Auch innerhalb Tirols erhob die AK erhebliche Preisunterschiede. Demnach zahlen Autofahrer im Bezirk so viel für Sprit wie im Österreichschnitt und sparen somit Geld. Die Osttiroler scheinen offensichtlich von den günstigeren Preisen in Kärnten zu profitieren, so die AK,

Auch dass die Preise in Bayern und Südtirol noch höher seien, und Tirol ein Transitland sei, könne und dürfe nicht der Grund dafür sein, dass Treibstoffe im Westen teurer seien als in Ostösterreich. „Immerhin haben wir ja bezüglich Besteuerung österreichweit die gleichen gesetzlichen Regelungen, die für alle gelten“, so Zangerl.

Treibstoffkonzerne sollen Preisgestaltung erklären

Die Arbeiterkammer Tirol will über Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) ein Verfahren bei der Bundeswettbewerbsbehörde anstrengen lassen. Die Bundeswettbewerbsbehörde ist beim Wirtschaftsministerium angesiedelt. Dann müssen die Konzerne Stellung beziehen, so Zangerl. Es werde zu erörtern sein, ob es Preisabsprachen gibt beziehungsweise wie die Treibstoffkonzerne ihre Preisgestaltung erklären. Sollten Preisabsprachen nachweisbar sein, dann werde ein Kartellverfahren der nächste Schritt sein, so die AK. Aus dem Wirtschaftsministerium habe man dazu bereits positive Signale erhalten.

Spritpreiskorridor tritt in Kraft

Zu Ostern tritt heuer zum ersten Mal wieder der Spritpreiskorridor in Kraft, der Preiswucher verhindern soll. Die Kraftstoffpreise müssen an reisestarken Wochenenden „eingefroren“ bleiben - mehr dazu in Spritpreiskorridor tritt in Kraft.

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