Scharfe Kritik an Südtiroler Rockband

Die umstrittenen Südtiroler Rocker von Frei.Wild bleiben trotz Protesten auf der Nominierungsliste für den Musikpreis Echo 2013. Kollegen aus dem Musikbranche werfen der Südtiroler Band rechtes Gedankengut vor.

Die Band Frei.Wild stammt aus Brixen. Sie habe im vergangenen Jahr eines der bestverkauften Alben in der Kategorie Rock/Alternative National veröffentlicht, erklärte der Bundesverband Musikindustrie als Veranstalter am Donnerstag. Der Echo wird am 21. März in Berlin verliehen.

Proteste von „Kraftklub“ und „MIA“

Diese Verkaufszahlen seien die Grundlage für die Nominierung. Da bei Frei.Wild keine offensichtlichen Gründe für einen Ausschluss von den Charts vorliegen, habe sich die Band für den Echo regulär qualifiziert, heißt es in Berlin.

Hintergrund der Proteste gegen Frei.Wild sind Vorwürfe, die Gruppe würde nationalistische und rechte Tendenzen fördern. Die Band Kraftklub hatte einen Boykott des Musikpreises angekündigt. Auch die Band MIA. will nicht an der Verleihung teilnehmen. Die Band Die Ärzte erklärten, für den Echo sei „mal wieder eine politisch fragwürdige Band nominiert“ worden. Die nebulösen Formulierungen machen die Band anschlussfähig für ein breites Spektrum von rechtskonservativ bis rechtsradikal, schrieb etwa die deutsche Wochenzeitung Der Spiegel im Februar.

Proteste gegen Konzert in Graz

Im Februar gab es bereits in Graz heftige Proteste gegen Frei.Wild. Die Band wird laut Ankündigungskalender am 10. Mai 2013 in der Grazer Stadthalle auftreten. Die Jungen Grünen fordern die Absage der Veranstaltung. Stattdessen solle der 8. Mai, der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, offiziell gefeiert werden, so die Grünen.