Karin Klocker leitet Bundessozialamt

Die Hallerin Karin Klocker ist die neue Leiterin der Landesstelle des Bundessozialamts in Tirol. Die 46-jährige bisherige stellvertretende Geschäftsführerin des AMS folgt auf Walter Guggenberger, der nach 26 Jahren in dieser Position in Pension ging.

Karin Klocker sagt im ORF Tirol Interview zu ihrer neuen Aufgabe und den Sorgen der Menschen, die sie vertritt: „Zum einen sind es existenzielle Sorgen, die Menschen mit Behinderungen haben, wenn man ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert oder sogar verwehrt. Zum anderen ist es aber auch das Herangehen an Menschen mit Behinderung. Wie gehe ich als Mensch ohne Behinderung auf einen Menschen mit Behinderung zu? Ich denke, da sind noch sehr viele Vorurteile, die man so schnell wie möglich ausmerzen soll.“ Es sei ihre Aufgabe und die des Teams, das Bewusstsein zu schaffen, dass Menschen mit Behinderungen ihre fairen Chancen verdienen.

Bewusstseinsbildung und finanzielle Anreize

Ihr Vorgänger Walter Guggenberger kritisierte zuletzt auch das Land Tirol, weil es die Quote bei der Einstellung von Behinderten nicht erfüllt. Karin Klockers Position dazu: „Das ist natürlich traurig, dass das Land Tirol als sehr großer Arbeitgeber nicht mit gutem Beispiel voran geht. Wir haben zwei Ansätze: Zum einen Bewusstseinsbildung bei den verantwortlichen Personen, sie zu motivieren, Menschen mit Behinderungen eine faire Chance zu geben. Zum anderen, die monetären Leistungen auch dem Land Tirol anzubieten.“

Jugendcoaching ab Jänner geplant

Darüber hinaus sind der neuen Leiterin zwei Projekte ein Anliegen: Bereits jetzt hilft „Fit to work“ Menschen mit Beeinträchtigungen, zum Beispiel auch bei Langezeitkrankenständen den Arbeitsplatz zu erhalten oder einen neuen zu finden. Ab Jänner soll das Jugendchoaching folgen: „Da geht es darum, dass man sogenannten ausgrenzungsgefährdeten Jugendlichen bzw. Schulabbrechern hilft, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, sagt Klocker.