Debatte um „Innsbruck-Nacht“

Die für Freitag geplante Shopping-Nacht in Innsbruck sorgt für Diskussionen. Die Stadt wird die Einkaufszentren und Geschäft bis 23 Uhr offen lassen. Arbeiterkammer und ÖGB üben daran Kritik, die Bürgermeisterin findet diese unbegründet.

Die Shopping-Nacht am 5. Oktober 2012 in Innsbruck wird seit Wochen beworben. „Innsbruck@night“ will zwischen 18 und 23 Uhr einen Schwerpunkt mit Kultur, Unterhaltung, Shopping und gastronomischen Angeboten setzen. Geht es nach Arbeiterkammer und Gewerkschaft, soll die dafür nötige längere Öffnungszeit bis 23 Uhr vom Land nicht genehmigt werden.

14-Stunden-Schicht im Handel

Die Shopping-Nacht werde gegen den Willen der Beschäftigten veranstaltet, kritisiert der ÖGB. Viele Angestellte hätten sich darüber beschwert, dass sie während der Shopping-Night bis zu 14 Stunden arbeiten müssten, erklärt Gewerkschaftschef Otto Leist. Manche Firmen sollen sogar angekündigt haben, nicht alle geleisteten Stunden auszahlen zu wollen, so die Kritik der Arbeitnehmervertreter.

Für Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl ist vor allem die Bevorzugung der Einkaufszentren ein Problem. Vereinbart sei, dass Geschäfte im Ortskern bei Großveranstaltungen länger geöffnet werden können. DEZ, WEST und Sillpark hätten aber mit der Innenstadt nichts zu tun.

Bürgermeisterin: „Mehr als nur Shopping“

Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) kann die Kritik von ÖGB und AK nicht nachvollziehen und erklärt, einmalige zwei Stunden längere Öffnungszeiten müssten für die betroffenen Handelsbetriebe zumutbar sein. Bei „Innsbruck@night“ handle es sich außerdem nicht um eine reine Einkaufsnacht, sondern um eine Veranstaltung für das gesamte Stadtgebiet von Innsbruck, bei dem alle Akteure von Kultur, Unterhaltung, Gastronomie und Handel gemeinsam an einen Strang ziehen, so Oppitz-Plörer am Samstag.

Die Innenstadt habe durch die Shopping-Night in den vergangenen Jahren viele positive Impulse erhalten, so die Bürgermeisterin. Sie betont, dass auch andere Stadtteiler von der Veranstaltung profitieren sollen.

Handel garantiert korrekte Entlohnung

Die Sparte Handel der Tiroler Wirtschaftskammer hat auf die Arbeitnehmer-Kritik in Sachen Innsbrucker Shopping-Night verärgert reagiert: Man zahle den Handelsangestellten selbstverständlich alle im Kollektivvertrag vereinbarten Zuschläge für die Nachtarbeit, versichert Alois Schellhorn, Geschäftsführer der Sparte Handel.

Link: