Sinkender Milchpreis - Politik machtlos

Politische Vertreter und Funktionäre reagieren mit Achselzucken auf die neuerliche Milchpreissenkung. Es werde sich nicht ändern lassen, dass Handelsketten den Milchpreis drücken. Mit dem Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015 werde es noch schlimmer.

Die europäische Agrarpolitik habe sich für die totale Liberalisierung des Milchmarktes entschieden, das bekämen Tirols Milchbauern Schritt für Schritt zu spüren, sagt Tirol-Milch-Obmann Stefan Lindner - mehr dazu in Bauern gegen billigere Milch. Man probiere für die Tiroler Bauern zwar den besten Preis zu erzielen, aber europaweit drücke die Überproduktion den Preis nach unten, so Lindner. So wurde zuletzt auch bei der Tirol Milch eine Steigerung bei der Anlieferung von fünf Prozent registriert.

LR Steixner: Politik ohne Einfluss auf Entwicklung

Agrarlandesrat Anton Steixner (ÖVP) klagte gegenüber ORF Radio Tirol über den mangelnden Einfluss der Politik auf die Entwicklung. Der Milchbauer werde ausgepresst - von einem Euro pro Liter Milch im Supermarkt sehe der Bauer lediglich 36 Cent. Bei den weiter steigenden Energie- und Kraftfutterpreisen werde die Situation für viele Milchbauern deshalb immer schwieriger.

Steixner schließt neuerliche Protestaktionen nicht aus. Solche Proteste hätten schließlich schon im Jahr 2009 Wirkung gezeigt, als knapp 1.000 Bauern vor der Hofer-Zentrale in Rietz (Bezirk Imst) protestierten. Zwei Stunden lang war die Zufahrt zur Hofer-Zentrale für Westösterreich blockiert.