Ruf nach weniger Regulierung im Spital

Im Rahmen eines Kongresses über Technik und Sicherheit in Spitälern in Innsbruck beklagen die Organisatoren im Vorfeld eine Überregulierung durch den Gesetzgeber. Die Krankenhäuser würde das Jahr für Jahr viel Geld kosten.

Neben dem Personal seien Technik und Wartung der Geräte der größte Ausgabeposten, sagt Wolfgang Markl vom Landeskrankenhaus Hall. Beispiele dafür sind Schranken in der Tiefgarage, Videoüberwachung und Türöffner bei der Intensivstation, Röntgenschirm oder Laser im Operationssaal.

Aufwand für Sicherheitstechnik steigt

„Es gibt immer neue gesetzliche Forderungen. Der Aufwand, um sicherheitstechnischen Forderungen genüge zu tun, steigt ständig. Das ist mit ein Grund, warum ein Spital nicht nur sehr komplex und arbeitsintensiv ist, sondern auch kostenintensiv“, sagt Wolfgang Markl.

Anstatt ständig neue Gesetze zu erfinden, sollte der Gesetzgeber die bestehende Gesetze analysieren und adaptieren, fordert Nikolaus Koller, Präsident der Verwaltungsdirektoren. „Ich denke mir, wir sind in diesem Bereich ein wenig überreguliert. Ich bin gespannt, wie lange wir uns diese Überregulierung noch leisten können. Wir haben für alles einen Beauftragten: Einen Qualitätsbeauftragten, Risikobeauftragten, Hygienebeauftragten, Gefahrengutbeauftragten“, erklärt Koller.

„Grenze ist erreicht“

Vereinzelt müssten Krankenhäuser die komplizierte Gerätebewirtschaftung, also Ankauf und Wartung medizinischer Produkte, an externe Firmen auslagern, berichtet Wolfgang Markl vom Krankenhaus Hall. In Reutte hätte man das beispielsweise schon getan. Markl nennt auch ein Beispiel für eine neue kostenintensive Vorschrift. „Jetzt gibt es eine neue Vorschrift, dass die Desinfektionsspender abgebaut und einmal im Jahr desinfiziert werden müssen. Hygiene ist ganz wichtig. Allerdings wenn das Gerät, mit dem wir desinfizieren, noch einmal desinfiziert werden muss, stellt sich die Frage, ob da nicht ein Grenznutzen erreicht ist.“

250 Krankenhausmanager aus ganz Österreich werden bis Mittwoch in Innsbruck über neue Herausforderungen und Techniken im Krankenhausalltag beraten. 40 Aussteller präsentierten dabei neueste Trends.