Video zeigt Bär M13 aus der Nähe
Der Tiroler Bärenbeauftragte des Landes, Martin Janovsky, sagte am Donnerstag gegenüber der APA, dass Signale eines Peilsenders die Schweiz als Aufenthaltsort des aus dem Trentino stammenden Jungtieres bestätigt hätten.
Ein Augenzeuge aus der Region stellte dem ORF diese Videoaufnahmen des Bären zur Verfügung.
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Bärenbeauftragter Janovsky war am Mittwoch gemeinsam mit „Bärenanwalt“ Georg Rauer vom Wiener Forschungsinstitut für Wildtierkunde im Tiroler Grenzgebiet unterwegs. Die Wanderungsroute gehe weiter in Richtung Schweiz. Keine Spur gebe es von dem zweiten Bären, der vermutlich der Bruder von M13 ist und keinen Sender trägt.
Ins Unterengadin wanderte M13 in der Nacht auf Donnerstag, wie der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Weil sich der Bär in der Gemeinde Tschlin in der Nähe von Häusern aufhielt, brannte ihm die Wildhut eine Ladung Gummischrot auf den Pelz, um das Tier aus bewohntem Gebiet zu verscheuchen.
WWF fordert vorausschauendes Konfliktmanagement
Besonders ab Sommerbeginn, wenn Tausende Schafe ungeschützt auf den Almen stehen, herrsche erhöhtes Konfliktpotential, so WWF-Experte Christian Pichler am Donnerstag. Um Bärenschäden schon im Vorhinein zu verhindern, brauche es Maßnahmen wie Elektrozäune rund um freistehende Bienenstöcke oder den Einsatz von Herdenschutzhunden in Schafherden.
Außerdem sollte die Abwicklung von Ausgleichszahlungen rascher und unbürokratischer erfolgen, wenn es doch zu einem Schadensfall kommt, fordert der WWF.
Maßnahmen für ein Zusammenleben
Für ein Miteinander brauche es mehr als nur die drei engagierten Bärenanwälte, die Österreich hat. Damit der Bär langfristig eine Chance auf Akzeptanz hat, müssten einige Bedingungen erfüllt sein.
Die Tiroler und die anderen Bäreneinwanderungsländer müssten sich besser auf Bärenpräsenz einstellen, das Konfliktmanagement muss funktionieren und Bären wie M13 müssten lernen, Menschen und Dörfer zu meiden, betonte Pichler in einer Aussendung.