Jeder 20. Jugendliche internetsüchtig

Etwa fünf Prozent der Tiroler Jugendlichen sind internet- oder computersüchtig. Die Medizin-Universität fragte gemeinsam mit der Suchtberatungsstelle der Innsbrucker Sozialen Dienste die Internet- und Computernutzung von Jugendlichen ab.

600 Jugendliche im Alter zwischen elf und 18 Jahren wurden befragt. Immerhin in jeder vierten Familie wünschen sich die Eltern, dass die Kinder weniger vor dem Computer sitzen. 70 Prozent der Eltern glauben zu wissen, was ihre Kinder am Computer machen. Allerdings sagt jeder zweite Jugendliche im Gegenzug, die Eltern wüssten das nicht.

Die meisten täglich im Internet

80 Prozent der Jugendlichen sind täglich online. An schulfreien Tagen steigt die Nutzungsdauer auf bis zu 13 Stunden täglich. Knapp zwei Prozent sind noch länger online. Studienautor Gerhard Rumpold von der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie sagt, etwa fünf Prozent der Jugendlichen hätten offensichtlich ein Suchtverhalten entwickelt, sie könnten die Internetnutzung nicht mehr kontrollieren, sie zeigten Abhängigkeitssymptome und die Tendenz, das Internet immer mehr und häufiger nützen zu müssen. Manche gehen dann nicht mehr zur Schule oder brechen soziale Kontakte ab.

Spiel wird als neue Lebensoption gesehen

Neue Handlungsmöglichkeiten machen die neuen Technologien so attraktiv. Das Spiel wird als eine neue Lebensoption gesehen und dann auch so wahrgenommen. Wenn Gefahr in Verzug ist, dann sollten Eltern handeln, innerfamiliär könnte man mit Reden gegensteuern oder etwa dass Eltern einfach sich dafür interessieren und vielleicht einmal mitspielen, um die Realität der Jugendlichen kennenzulernen. Außerfamiliär gebe es einige Anlaufstellen, wo man hingehen könne um zu klären, ob die Mediennutzung des eigenen Kindes noch normal sei. Hilfe für Betroffene gibt es tirolweit bei Suchtberatungsstellen des Landes und auch der Gemeinden.