Das IOC (be)steht auf Klebebänder

Das Internationale Olympische Komitee achtet penibel darauf, dass an YOG-Veranstaltungsstätten nur Logos zahlender Sponsoren zu sehen sind. Das wird mitunter ziemlich mühsam. Im Congress Innsbruck kann man ein Lied davon singen.

Schulprojekt des Medienkollegs

Dieser Beitrag entstand im Rahmen eines Schulprojekts des Medienkollegs an der Ferrarischule Innsbruck.

Im Congress geht ein Teil des Kultur- und Bildungsprogramms der 1. Olympischen Jugend-Winterspiele (YOG) über die Bühne. Diverse Nationen und Organisationen präsentieren sich hier dem Olympischen Publikum. In der Dogana des Congress werden während der Spiele 100.000 Mahlzeiten für Athleten und Organisation ausgegeben. Dafür mussten nach strenger IOC-Vorgabe sämtliche Logos entfernt werden - außer jenen der Olympiasponsoren, versteht sich. Sichtbar dürfen nur die Firmennamen der Hauptsponsoren sein, erklärt Congress-Direktor Georg Lamp.

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Georg Lamp ist während der Spiele nicht mehr Herr im eigenen Haus. Täglich in der Früh wird auch er von der Security perlustriert. Während Olympia ist ihm ein Venue-Manager vorgesetzt. Wer in sein Büro will, muss akkreditiert sein.

Keine Firmennamen auf Wasserhähnen

Beschriftungen an allen nur erdenklichen Orten wurden vom IOC zensiert, so Lamp. Sogar an den Klorollenhaltern in den WCs wurden die Firmennamen abgedeckt. So wurden Dutzende Klorollenhalter in höchstem Auftrag aus Lausanne, dem Sitz des IOC - anonymisiert. Schließlich sind weder der Klorollen- noch der Handtrocknerproduzent Olympiasponsoren.

Auch an den Wasserhähnen in den Sanitärbereichen musste der Namen des Herstellers verschwinden. Sogar das eigene Logo des Congress musste für die Zeit der Olympischen Spiele weichen. Nicht verschont blieb auch der Pissoir-Bereich. Hier mussten die Sensoren abgeklebt werden, da hier der Firmenschriftzug zu lesen gewesen wäre.

Alles in allem sei es zwar sehr ungewohnt, aber da es eine schöne Veranstaltung mit vielen jungen Leuten sei, könne man das akzeptieren, so Lamp.