Schlierenzauer am Kulm disqualifiziert

Gregor Schlierenzauer ist beim zweiten Skifliegen am Sonntag am Kulm disqualifiziert worden. Wegen eines defekten Reißverschlusses musste sein Anzug geklebt werden. Er flog auf den 1. Rang und dann aus der Wertung.

Gregor Schlierenzauer war am Sonntag der Pechvogel des zweiten Weltcup-Skifliegens auf dem Kulm. Der Sieger der Vierschanzen-Tournee versuchte vor dem zweiten Durchgang verzweifelt, seinen gerissenen Reißverschluss zu flicken, wurde dann aber trotz eines 186-m-Flugs als Sieger disqualifiziert. Der Sieg ging an Nutznießer Anders Bardal, der vor dem Japaner Daiki Ito und dem Polen Kamil Stoch sowie dem am Vormittag zweitplatzierten Thomas Morgenstern triumphierte.

Gregor Schlierenzauer mit verklebtem Anzug beim Springen am Kulm

APA/EXPA/ERWIN SCHERIAU

Gregor Schlierenzauer und sein mit Klebeband geflickter Anzug

„Das kann passieren“

„Es war ein Materialfehler, das kann passieren. Der Anzug muss geschlossen sein, so ist das Reglement“, wusste der 22-Jährige. „Es hilft nichts, da braucht man nicht lange nachzuweinen. Ich habe alles versucht, das mit Sicherheitsnadeln oder Tape noch hinzubekommen, aber die Jury hat entschieden, dass es nicht reicht. Das ist auch verständlich“, sagte Schlierenzauer, der nach zahlreichen Interviews zu diesem Missgeschick doch genervt war. Die von Pfiffen begleitete Disqualifikation zerstörte die zuvor so tolle Stimmung, die Fans zogen enttäuscht ab.

Seit 20 Jahren kein Österreicher am Podest

Damit ist erstmals seit 1991 bei einem Weltcup-Skifliegen kein Österreicher auf dem Podest gelandet. Schlierenzauer wurde erstmals in seiner Karriere disqualifiziert. Dadurch entging dem Tiroler vorerst auch die Führung im Gesamt-Weltcup, Landsmann Andreas Kofler bleibt trotz seines 26. Ranges Leader - mehr dazu auf sport.ORF.at