TIWAG plant neues Projekt am Inn

Die TIWAG hat am Mittwoch das Projekt für ein neues Ausleitungskraftwerk am Inn bei Imst-Haiming präsentiert. Dort sollen jährlich 275 Gigawattstunden Strom produziert werden, fünf Prozent des Tiroler Jahresverbrauchs.

Das Projekt Imst-Haiming war bereits im „wasserwirtschaftlichen Rahmenplan Inn“ aus dem Jahr 1984 enthalten. Geänderte Rahmenbedingungen wie beispielsweise der geplante Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie und der damit verbundene größere Bedarf an Grundlaststrom sowie die geänderte Tiroler Energiestrategie hätten es nun zu einem „erstklassigen Projekt“ werden lassen. „Wir haben es grundlegend überarbeitet und auf die aktuellen technischen und ökologischen Standards gebracht“, betonte der Vorsitzende des TIWAG-Vorstands, Bruno Wallnöfer.

Befragt nach möglichen Widerständen gegen das Projekt meint Wallnöfer, dass in bisherigen Gesprächen mit den betroffenen Bürgermeistern und Raftingunternehmen ein „sehr konstruktives Klima“ geherrscht habe.

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„Es wird kein zusätzliches Wasser entnommen“

Laut Tiwag-Vorstandsdirektor Alfred Fraidl beschränkt sich das Ausleitungskraftwerk auf eine nochmalige Nutzung der Wassermenge, die im flussaufwärts stehenden Kraftwerk Prutz-Imst abgearbeitet wird: „Es wird kein zusätzliches Wasser aus dem Inn entnommen.“ Dadurch werde die Fließkontinuität des Inns nicht beeinträchtigt. Das Triebwasser werde vom bestehenden Kraftwerk über einen zu errichtenden rund 15 Kilometer langen Stollen bis zum geplanten Krafthaus Haiming geführt.

Vier Jahre Planung, vier Jahre Bauzeit

Das Jahresarbeitsvermögen von 275 GWh soll durch den Ausbau des Kaunertalkraftwerks und der Modernisierung des Kraftwerks Prutz-Imst auf rund 300 GWh erhöhen. Für die Planung und die anstehenden Verfahren seien drei bis vier Jahre veranschlagt, die Bauzeit betrage in etwa weitere vier Jahre. Mit dem Kraftwerk soll Grundlaststrom für die regionale Versorgung erzeugt werden.