Lebensmittel in Tirol teurer als in Bayern

Eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer Tirol zeigt, dass Markenlebensmittel in Tirol durchschnittlich fast 20 Prozent teurer sind als in Bayern. Einzelne Produkte kosten sogar dreimal so viel.

Leibnitz Butterkeks kosten laut der AK-Erhebung beim teuersten Anbieter in Innsbruck dreimal so viel wie beim billigsten in München. Für Barilla Spaghetti zahlt man in Tirol weit mehr als das Doppelte, und der Liter Coca Cola kostet in Tirol eineinhalbmal so viel wie nördlich der Grenze. Das sind Auszüge aus einem Warenkorb von 34 identen Produkten, den die Konsumentenschützer der AK Tirol Ende April dieses Jahres sowohl in Tirol als auch in Bayern eingekauft haben.

Supermarkt total

ORF

Der Einkauf im Tiroler Supermarkt ist laut AK um fast 20 Prozent teurer als in Bayern

AK: „Durch nichts zu begründen.“

In Innsbruck kauften sie bei Billa, Merkur, MPreis, Spar und Eurospar; in München bei Edeka, Rewe, Real, Hit und Kaufland. Im Schnitt kostete der Warenkorb in München 62,22 Euro und in Innsbruck 74,48 Euro. Der Unterschied lag damit bei 19,7 Prozent. AK Präsident Erwin Zangerl sieht darin eine durch nichts zu begründende Benachteiligung für die Tiroler Konsumenten. Er verweist auf den Länderbericht 2019 der EU-Kommission, in dem festgehalten werde, dass sich die Preisdifferenzen zwischen österreichischen und deutschen Supermärkten nicht durch Unterschiede hinsichtlich Qualität oder Steuersätze erklären ließen.

Wirtschaftsammer: „Bayerischer Handel kann günstiger einkaufen.“

Der Gremialobmann des Tiroler Lebensmittelhandels, Stefan Mair, sagt auf Nachfrage des ORF Tirol, dass Bayern fünfzehn Mal so viele Einwohner habe wie Tirol, der dortige Handel also weit größere Mengen bestellen könne und damit ungleich billiger einkaufe als die Lebensmittelhändler in Tirol. Auch der Mehrwertsteuersatz trage bis zu einem gewissen Grad zu den höheren Preisen in Tirol bei. In Österreich liege er zwischen 10 und 20 Prozent, in Bayern nur zwischen 7 und 19 Prozent, so Mair.

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