Wacker-Abstieg wäre „herber Rückschlag“
Zwei Punkte fehlen dem Schlusslicht auf den Vorletzten Hartberg, neben einem Heimsieg gegen Mattersburg am Samstag (17.00 Uhr) muss Schützenhilfe von der Admira (zumindest Remis) her. „Man muss ausblenden, was von der Umgebung hereingetragen wird. Da wird gesprochen von einer Katastrophe, das sehe ich nicht so. Es wäre aber natürlich ein herber Rückschlag“, sagte Wacker-Präsident Gerhard Stocker im APA-Gespräch. Aufgeben wäre für ihn keine Alternative. „Im Fußball ist es so, dass auch der Abstieg dazugehört. Man muss dann wieder aufstehen. Natürlich wäre es bitter, aber Wacker wird es weiterhin geben“, bekräftigte Stocker. In der jetzigen Form klarerweise nicht.
APA/Herbert Pfarrhofer
Das in der 2. Liga nach 27 Runden auf Rang sechs liegende Zweierteam müsste aufgrund der ab kommender Saison schlagend werdenden Westliga-Reform in die vierte Leistungsstufe absteigen. Viel Aufbauarbeit der vergangenen Jahre wäre auf einen Schlag dahin. Noch ist aber durchaus möglich, dass Tirols Talente die „gute Plattform“ nicht verlieren. Der Optimismus, der im Lager der Tiroler vor dem 2:3 bei der Admira ausgestrahlt worden war, ist auch vor dem Saisonfinale nicht verloren gegangen. „Letztendlich sind wir alle noch absolut positiv drauf, natürlich mit dem Wermutstropfen, dass es nicht mehr nur von uns abhängig ist“, sagte Stocker.
Zeitpunkt des Trainerwechsels „unglücklich“
Im Frühjahr gab es für die Tiroler in 13 Partien zehn Niederlagen und nur drei Siege. Die feierte man unter Karl-Daxbacher-Nachfolger Thomas Grumser, trotzdem hat die Trainerrochade ihre Wirkung verfehlt. „Ich sehe es ganz pragmatisch, Vergangenheit ist vergossene Milch, wenn man darüber diskutiert“, verlautete der Wacker-Präsident. Zum Zeitpunkt der Entscheidung sei man davon überzeugt gewesen. „Es gibt auch keinen Gegenbeweis, wie es unter Daxbacher weitergegangen wäre“, ergänzte Stocker. Eines gab er aber zu: „Der Zeitpunkt war vielleicht nicht glücklich.“
APA/EXPA/Johann Groder
Ob Grumser auch im Falle des Abstiegs auf der Trainerbank sitzen wird, ist genauso offen wie etwa die Zukunft von Sportchef Alfred Hörtnagl und auch vieler Spieler. „Die Planung ist so, dass wir versuchen, die ganze Umgebung darauf einzuschwören, dass wir erst nächste Woche in medias res gehen können. Alle Mitarbeiter und Spieler sind angehalten etwas mehr Geduld mit uns zu haben“, sagte Stocker.
Offenes Ohr für Zusammenarbeit mit Wattens
Im Falle des Abstiegs kommende Saison mit der zweiten als erste Mannschaft anzutreten, sei kein Thema. „Es würde eine Mischung herauskommen“, kündigte Stocker an. Für eine Zusammenarbeit mit Wattens habe er immer ein offenes Ohr. Zu erwarten ist aber nicht, dass es dazu kommen wird. Wattens hat in der 2. Liga noch alle Chancen auf den Aufstieg. „Wenn Wattens der Aufstieg gelingt, ist das sportlich zu akzeptieren. Ich und ein Großteil der Vereinsfunktionäre sind aber der Meinung, dass auf Dauer und nachhaltig zwei Tiroler Vereine in der obersten Spielklasse nicht wirtschaftlich zu führen sind“, schilderte Stocker seine Sicht.