Innsbrucker schützen ihren Kopf am öftesten

In Innsbruck sind knapp 72 Prozent aller Radfahrer mit einem Helm unterwegs. Wie die Untersuchung des ÖAMTC zeigt, liegt Innsbruck damit an erster Stelle. In St. Pölten schützt demnach nur jeder zehnte Radfahrer seinen Kopf mit Helm.

In Österreich gibt es keine gesetzliche Radhelmpflicht für Erwachsene. Bei seiner Erhebung wollte der ÖAMTC daher wissen, wie viele Personen freiwillig mit Helm unterwegs sind und beobachtete dafür in ganz Österreich 14.500 Radler.

Wie das Ergebnis zeigte, tragen 38 Prozent der Radfahrer einen Helm. Dabei war der Anteil der helmtragenden Männer mit 40 Prozent etwas höher als bei Frauen mit 36 Prozent. Besonders auffallend waren die großen Unterschiede in den einzelnen Landeshauptstädten.

Radfahrer mit Helm

Public Domain

71,9 Prozent der Radfahrer in Innsbruck tragen einen Helm

Am seltensten tragen Radler in St. Pölten Helme

Während in St. Pölten nur 9,1 Prozent der Radfahrer einen Helm trugen, waren es Bregenz 32,4 Prozent, in Graz 51,2 und in Innsbruck sogar 71,9 Prozent.

Eisenstadt 17,1
Klagenfurt 15,6
St. Pölten 9,1
Linz 41,5
Salzburg 29,9
Graz 51,2
Innsbruck 71,9
Bregenz 32,4
Wien 32,6
Österreich 37,9

Der ÖAMTC sieht mehrere Ursachen für die zum Teil großen Unterschiede. Es liege die Vermutung nahe, dass ein Helm am Weg zu Geschäfts- oder Büroterminen in der Stadt eher als unpassend und hinderlich empfunden wird als beispielsweise bei privaten Wegen oder am Weg zu ausgedehnten Radtouren, die ja auch oft in Städten starten und enden, mutmaßte ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

Radfahrer auf Radweg

ORF/Hermann Hammer

In der Freizeit tragen mehr Radfahrer Helm

Bei der Studie wurden auch Radfahrer an einzelnen Freizeitstrecken wie dem Neusiedler See, dem Wörthersee oder auf der Wiener Donauinsel beobachtet. Hier zeigte sich, dass der Anteil der Radfahrer mit Helm deutlich höher war: 58 Prozent der rund 2.300 beobachteten Radfahrer trugen auf diesen Strecken einen Helm – 62 Prozent der Männer, 52 Prozent der Frauen.

Eine generelle Helmpflicht lehnt der ÖAMTC aber ab. Er appellierte vielmehr an die Vernunft der Radler und wies darauf hin, dass verunglückte Radfahrer ohne Helm zu 57 Prozent schwere bis tödliche Kopfverletzungen davontragen. Bei Radfahrern mit Helm ist dieser Prozentsatz mit 26 Prozent deutlich geringer.

Radfahrer mit Helm

Public Domain

Vier Radfahrer starben im Vorjahr in Tirol

Im Jahr 2018 verunglückten laut Statistik Austria 8.214 Radfahrer auf Österreichs Straßen. In Tirol starben vier Radfahrer, in ganz Österreich 41. Eine genaue Analyse der Zahlen zeigt, dass je rund ein Drittel der getöteten Radfahrer der letzten Jahre bei Alleinunfällen sowie bei Unfällen im Kreuzungsbereich starb. Die Gründe waren zumeist Unachtsamkeit, Ablenkung, Vorrangverletzung oder das Missachten von Geboten und Verboten – sowohl verursacht von Kraftfahrern als auch von Radfahrern selbst.