Erstmals internationale Matura am AGI

Zusätzlich zur Zentralmatura legen die Achtklässler des internationalen Zweigs am Akademischen Gymnasium in Innsbruck (AGI) heuer erstmals auch die internationale Matura ab. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet dies das doppelte Lernpensum.

Die 17 Maturantinnen und Maturanten der „International School Innsbruck“ (ISI) am AGI haben einige Fächer der schriftlichen Zentralmatura bereits im Jänner abgelegt, sonst hätte es eine Terminkollision mit der internationalen Matura - dem International Baccalaureate (IB) - gegeben. An über 5.000 Schulen weltweit finden diese Prüfungen in den kommenden drei Wochen jeweils am selben Tag statt.

IB-Prüfungen werden verpackt

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Die Arbeiten werden eingepackt und nach Cardiff geschickt

Danach werden die Prüfungsbögen eingesammelt und nach Cardiff (GB) verschickt. Dort werden die Unterlagen eingescannt und an zertifizierte Prüfer weltweit verschickt. „Es kann sein, dass unsere Arbeiten nach Hongkong, Singapur oder London gehen und dort ausgewertet werden“, sagt Projektkoordinatorin Rosmarie Knoflach. In sechs verschiedenen Fächern werden Prüfungen abgelegt. Die Ergebnisse stehen dann am 5. Juli fest.

Doppeltes Lernpensum

Diese Woche haben die schriftlichen Maturaprüfungen begonnen. Am internationalen Zweig des Akademischen Gymnasiums in Innsbruck wird dabei nicht nur die Zentralmatura abgelegt.

IB-Diploma

Das International Baccalaureate Diploma (IB-Diploma) ist ein international anerkannter Schulabschluss. Der Unterricht im IB Diploma Programme wird ausschließlich auf Englisch abgehalten.

Soziale Fähigkeiten gefordert

Eine Besonderheit des IB-Diploms ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler auch kreativ und sportlich betätigen und sozial engagieren müssen, um den internationalen Abschluss zu erhalten. So gaben die Jugendlichen etwa Nachhilfestunden, boten Skikurse für Kinder an, leiteten Jungscharlager oder arbeiteten im Dritte-Welt-Laden. Das Ziel sei, dass sich die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeiten weiterentwickeln, so Projektkoordinatorin Knoflach: „Diese außerschulischen Aktivitäten zielen auf das ganzheitliche Lernen ab, die Kinder sollen in ihrer Persönlichkeit wachsen und reifen und sich neuen Herausforderungen stellen“.

AGI Maturaklasse

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Erleichterung in der Klasse: die erste schriftliche Prüfung wäre geschafft, es folgen noch weitere

Erste IB-Diploma-Klasse am AGI

In den letzten Monaten habe Lernen den Alltag von ihr und ihren Klassenkollegen bestimmt, erzählt Maturantin Anna-Sophia Reitter: „Ab November muss man sich auf die Zentralmatura vorbereiten und ab Jänner dann auf das IB-Diploma. Das ist schon anspruchsvoll.“ Bereits seit vielen Jahren gibt es am Akademischen Gymnasium in Innsbruck einen zweisprachigen bzw. internationalen Zweig. Seit drei Jahren ist das AGI als „Internationale Bakkalaureat (IB) Weltschule“ zertifiziert. Die heurigen Achtklässler sind die ersten, die dieses Diplom nun machen können.

Helmuth Aigner, Direktor AGI

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AGI-Direktor Helmuth Aigner

Sponsoren willkommen

Das IB-Diploma wird meist nur an teuren Privatschulen angeboten, das AGI ist eine der wenigen öffentlichen Schulen, an denen der Abschluss möglich ist. Finanzielle Unterstützung erhält man von Land und Bund, Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer. Einen wichtigen finanziellen Beitrag leistet auch der Unterstützungsverein, bei dem die Eltern der Schülerinnen und Schüler 40 Euro pro Monat an Mitgliedsbeitrag zahlen. Somit werden beispielsweise die Kurse für die Lehrer finanziert, die das IB-Programm vorsieht und die diese im Ausland ablegen müssen, so Johann Hager vom Elternverein.

Direktor Helmuth Aigner bedauert, dass bislang noch keine in Tirol ansässigen internationalen Firmen oder Institutionen als Sponsor gewonnen werden konnten. Schließlich würden diese Firmen auch vom Angebot der internationalen Schule profitieren.