Kinderbetreuung in Tirol weiter ausgebaut

Mehr als 37.500 Kinder in Tirol besuchen derzeit eine Kinderbetreuungseinrichtung. Das sind um gut 5.000 mehr als vor fünf Jahren. Beim Land unterstreicht man den Ausbau des Angebots, die SPÖ sieht weiterhin Betreuungslücken.

Wie die aktuelle Kinderbetreuungsstatistik für Tirol zeigt, gibt es derzeit 63 Kinderkrippen, 19 Horte und 16 Kindergärten mehr als vor fünf Jahren. Auch bei der Nachmittagsbetreuung in den Schulen gab es in diesem Zeitraum einen Zuwachs. Die Zahlen bei Kinderspielgruppen und Tageseltern sind dagegen rückläufig.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Ziel

Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) kündigte an, dass das Angebot für alle Altersgruppen kontinuierlich ausgebaut werden soll. Im Vordergrund müsse die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen.

Kindergarten Tische

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Zwei Drittel der Tiroler Kindergärten bieten ein Mittagessen an.

Knapp 35 Prozent der Kinder im Kindergartenalter in Tirol werden laut Statistik in einer Einrichtung betreut, die festgelegten Kriterien für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie entspricht. Dazu gehören Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, wobei die Einrichtung wöchentlich mindestens 45 Stunden offen haben muss. Zu den Vorgaben zählt auch die Betreuung durch qualifiziertes Personal und das Angebot von Mittagessen für die Kinder.

95 Prozent der Gemeinden haben einen Kindergarten

Insgesamt gibt es in Tirol derzeit 476 Kindergärten. Alle Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern haben zumindest einen Kindergarten. Insgesamt gibt es in 265 von 279 Gemeinden mindestens einen Kindergarten. Das entspricht laut Land einer Abdeckung von 95 Prozent. In sieben Tiroler Orten gibt es dabei einen Kleingruppenkindergarten. Diese Art ist für Gemeinden vorgesehen, die die vorgeschriebene Mindestanzahl von Kindern für einen normalen Kindergarten nicht erreichen.

SPÖ kritisiert Betreuungslücken

Trotz des verstärkten Kinderbetreuungsangebots in Tirol sieht die SPÖ keine echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie kritisiert Betreuungslücken vor allem in den Ferienzeiten. Die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen seien im Österreichvergleich kein Ruhmesblatt, kritisierte die SPÖ. Mehr als die Hälfte der Tiroler Kindergärten würden vor 16 Uhr schließen.

Mangelnde Vereinbarkeit würde vor allem Frauen in Teilzeitarbeit und in schlechter bezahlte Jobs treiben, meinte die Tiroler SPÖ. Abhängigkeit, Armutsgefährdung und Altersarmut seien die Folge, ebenso eine geringere Geburtenrate. Negative Auswirkungen gebe es auch für die Bildungschancen der Kinder, hieß es in einer Aussendung.

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