Weniger Anzeigen und höhere Aufklärungsquote

Am Freitag hat die Polizei die Kriminalitätsstatistik für 2018 präsentiert. Demnach sind die Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um dreieinhalb Prozent zurückgegangen. Die Aufklärungsquote ist deutlich gestiegen.

Über 41.600 Anzeigen verzeichnete die Tiroler Polizei im Jahr 2017, 2018 waren es 40.139. Das ist ein Rückgang von knapp 1.500 Anzeigen oder 3,5 Prozent. Knapp ein Drittel des Rückgangs betrifft die Landeshauptstadt Innsbruck. Im Ballungsraum Innsbruck, das heißt in der Stadt und im Bezirk Innsbruck-Land, wurden tirolweit 48 Prozent der Straftaten zur Anzeige gebracht.

Polizei präsentiert bei Pressekonferenz die Kriminalitätsstatistik

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Walter Pupp, Helmut Tomac und Martin Kirchler bei der Präsentation der Kriminalitätsstatistik

Besonders erfreulich sei der Rückgang bei den Haus- und Wohnungseinbrüchen, sagt Landespolizeidirektor Helmut Tomac. Im Jahr 2018 habe es 327 Anzeigen gegeben, davon hätten sich 167 im Versuchsstadium befunden. In 51 Prozent der Fälle sei es also beim Versuch geblieben, so Tomac. Daraus könne man auf vermehrte Präventionsmaßnahmen von Seiten der Bevölkerung schließen.

Cybercrime stark im Steigen begriffen

Sorgenkind sei allerdings die Internetkriminalität, die im Steigen begriffen ist, sagt der Leiter des Landeskriminalamts Walter Pupp. Die Verlockung, schnell viel Geld zu machen, verführe immer wieder dazu, sämtliche Sicherheitsüberlegungen außen vor zu lassen. Hier gebe es auch ganz große Schadenssummen, so Pupp. 2018 gab es aus dem Bereich der Cyberkriminalität 1.618 Anzeigen, im Jahr davor waren es 1.322 Anzeigen. Ein deutlicher Anstieg um 13,2 Prozent war auch im Bereich der Wirtschaftskriminalität zu verzeichnen.

Erfreulich ist die gestiegene Aufklärungsquote: In Tirol konnte die Polizei im vergangenen Jahr über 27.000 Tatverdächtige ausforschen, 80 Prozent waren Männer. Mit einer Aufklärungsquote von 58,6 Prozent erreichte man 2018 den höchsten Wert in den letzten zehn Jahren. Österreichweit liegt man bei der Aufklärungsquote an vierter Stelle hinter Vorarlberg, Oberösterreich und Kärnten. 44 Prozent der Tätverdächtigen waren keine österreichischen Staatsbürger, der überwiegende Teil kam aus Deutschland, gefolgt von der Türkei und Rumänien.

Hohe Aufklärungsquote in Innsbruck

Mit einer Aufklärungsquote von über 60 Prozent liegt Innsbruck im Spitzenfeld. Ausschlaggebend dafür war etwa die Spurensicherung, so Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler. So konnte etwa auf einem Kabelbinder, mit dem ein gestohlenes Kennzeichen befestigt war, die DNA gesichert werden, letztlich konnte so auf den Täter geschlossen werden. Trotzdem gebe es in Innsbruck noch einige Herausforderungen, sagt Kirchler. Dazu zählen etwa die Bogenmeile und andere Hotspots in Innsbruck.