Festspiele Erl wollen Vertrauen aufbauen

Die Tiroler Festspiele Erl setzen im kommenden Winter auf ein bewährtes Programm. Der neue künstlerische Leiter, Bernd Loebe sagte, dass er als Nachfolger von Gustav Kuhn Publikumsvertrauen aufbauen wolle.

Bernd Loebe tritt sein Amt mit 1. September. Bis dahin sollen zwölf Millionen Euro in die Verbesserung der Infrastruktur des Festspielhauses - unter anderem in die Verdoppelung des Lagerraums - fließen, erklärte Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner am Freitag. Er gab zudem bekannt, dass sich am bisherigen Budget nichts ändern werde. „Wir halten es wie bisher“, so Haselsteiner: „Wir sind zwar nicht Salzburg oder Verona, aber wir können mit unserem Budget gewährleisten, dass Niveau und Qualität passen“.

Nicht alles soll auf den Kopf gestellt werden

Loebe versprach für den Winter - 26. Dezember bis 6. Jänner - ein Programm, das nicht alles auf den Kopf stellte. Er wolle Publikumsvertrauen aufbauen, so der Leiter der Frankfurter Oper.

Abseits der Opern, gelang es diesmal, den bekannten britischen Pianisten Paul Lewis nach Erl zu locken. An zwei Klavierabenden wird sich dieser intensiv der Musik von Ludwig van Beethoven widmen. Auch die Osttiroler Musicbanda Franui als Erl-Dauergäste sowie das Silvesterkonzert, bei dem Musik des Operetten-Meisters Emmerich Kalman dargeboten wird, dürften die Besucher in die Unterländer Gemeinde locken.

Bernd Loebe und Hans Peter Haselsteiner

APA/EXPA/Johann Groder

Bernd Loebe und Hans Peter Haselsteiner

Tradition des Neujahrskonzerts wird fortgeführt

Vor der Wintersaison steht zudem wieder ein „Erntedank-Programm“ - 4. bis 6. Oktober - an. Loebe kündigte dahingehend ein normales Symphoniekonzert an, bei dem unter anderem Werke von Jean Sibelius zu hören sein werden.

An der Erl-Tradition des Neujahrskonzertes will Loebe festhalten – wenn auch unter verändertem Vorzeichen. „Ich will dieses aus der Ecke Wiener Walzer herausholen“, versprach der Neo-Intendant. Diesmal werden Hauptwerke der beiden großen tschechischen Komponisten Antonin Dvorak und Bedrich Smetana erklingen. Karsten Januschke soll das Orchester der Festspiele dirigieren.

Loebe will nicht selbst dirigieren

In der Chefdirigenten-Frage stehen in der anbrechenden Loebe-Ära größere Veränderungen an. Anders als unter der künstlerischen Leitung von Gustav Kuhn wird Loebe nicht selbst den Taktstock schwingen, sondern das Dirigentenpult verschiedenen Dirigenten überlassen.

„Ich sehe das auch als Chance für das Orchester vor Ort“, sagte Loebe. „Es kann sein, dass dieses dadurch noch vielseitiger wird“, fügte er hinzu. Dass es in Zukunft dennoch einen Chefdirigenten geben könnte, schloss er aber nicht aus. „So etwas muss sich aber regelrecht aufdrängen“, meinte Loebe.

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