AHS-Lehrer werden von NMS abgezogen

Der Bund will seine Lehrkräfte aus den Neuen Mittelschulen (NMS) abziehen. Der verschränkte Unterricht war ein Kernbereich der NMS. Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) fordert, dass der Doppelunterricht in Hauptfächern bleibt.

In Tirol unterrichten derzeit 150 AHS-Lehrkräfte in Neuen Mittelschulen. In den Hauptfächern unterrichtet je ein NMS-Lehrer und ein AHS-Lehrer in einer Klasse, das war das Ziel der Neuen Mittelschule. Diese Form des verschränkten Unterrichts soll aber bald Geschichte sein. Die AHS-Lehrer sollen in den kommenden vier Jahren stufenweise zurück an Gymnasien.

Laut Tirols Bildungsdirektor Paul Gappmair soll das sogenannte „Team-Teaching“ in den Hauptfächern der NMS jedenfalls fortgesetzt werden. Der zu erwartenden personellen Engpass sei zu bewältigen, zeigt er sich im Gespräch mit ORF Tirol zuversichtlich.

Palfrader befürchtet weitere Kürzungen

Palfrader befürchtet, dass es dabei nicht bleiben werde. „Meine Befürchtung ist allerdings, dass hier in der Folge Ressourcen gekürzt werden und das wäre natürlich fatal.“ Dann würden die Schülerinnen und Schüler auf der Strecke bleiben. Auch junge Pädagoginnen und Pädagogen sowie Lehrkräfte in Teilzeit würden in dieser Übergangsphase schwer einen Job an Gymnasien bekommen, so die Sorge.

NMS für Palfrader nicht gescheitert

Palfrader will sich für die Fortsetzung des verschränkten Unterrichts einsetzen. Die Neue Mittelschule sieht sie trotz der Vorhaben des Bundes nicht als gescheitert. „Von einer Bankrotterklärung kann ich nicht sprechen“, so die Landesrätin. Die NMS würden großartig arbeiten. Wegen der Vielschichtigkeit der Schülerinnen und Schüler in den Mittelschulen brauche es aber mehr Möglichkeiten der Förderung und Forderung sowohl von Stärken und Schwächen. „Dieser Doppelunterricht in NMS darf nicht dem Sparstift zum Opfer fallen. Hier ist der Bund gefragt“, stellt Palfrader klar.