Brenner-Transit stagniert auf hohem Niveau

Die massiven Zuwächse beim Schwerverkehr am Brenner sind offenbar vorerst gestoppt. Der Lkw-Transit stagniert damit auf hohem Niveau. Das gebremste Wirtschaftswachstums sorgt dafür, dass es vorerst keine weiteren Zuwächse gibt.

In den vergangenen Jahren sind pro Jahr mehr als 150.000 Sattelschlepper und Lkw-Züge auf der Brennerautobahn dazugekommen. Im Vorjahr hat der Schwerverkehr damit ein neues Rekord-Niveau erreicht: mehr als 2,4 Millionen Transit-Lkws sind über den Brenner gerollt. Die massiven Steigerungen der Vorjahre scheinen zumindest derzeit gestoppt. In den vergangenen Monaten hat es in Summe sogar einen leichten Rückgang beim Schwerverkehr am Brenner gegeben.

Lkws

ORF

Mehr als 2,4 Millionen Lkws waren im Vorjahr auf der Brennerautobahn unterwegs

Leichter Lkw-Rückgang seit November

In den ersten drei Monaten des heurigen Jahres wurden bei der Mautstelle in Schönberg gut 2.000 Lkws weniger registriert als im ersten Quartal des Vorjahres. Dabei war im Jänner ein Rückgang zu verzeichnen, im Februar und März war es ein ganz leichtes Plus. Schon Ende des Jahres 2018 war der Trend der ständigen Transit-Zuwächse gestoppt.

Seit dem vergangenem November waren auf der Brennerstrecke rund 8.000 Lkws weniger zu verzeichnen - verglichen mit einem Jahr davor. Experten sehen die Entwicklung als Folge des zuletzt etwas gedämpften Wirtschaftswachstums vor allem in Deutschland.

Maßnahmen gegen die Verkehrsbelastung

Auf die massiven Transstzuwächse der vergangenen Jahre hatte die Landesregierung mit Lkw-Blockabfertigungen reagiert. Mit dem Dosiersystem bei Kufstein wollte man verhindern, dass es an besonders neuralgischen Tagen auf den Tiroler Autobahnen zu einem Chaos kommt. Auch heuer sind als kurzfristige Maßnahme insgesamt 32 Blockabfertigungen auf der Autobahn bei Kufstein geplant. Maximal 300 Lkws pro Stunden werden an diesen Tagen von Deutschland nach Tirol herein gelassen.

Langfristig will das Land die Zahl der Transit-Lkws durch verschärfte Fahrverbote eindämmen. Im August soll ein strengeres Nachtfahrverbot in Kraft treten, auch ältere Lkw-Klassen mit höherem Schadstoffausstoß werden weiter eingeschränkt. Im Oktober soll dann das sektorale Fahrverbot für bestimmte Transporte verschärft werden. Dadurch sollen künftig 300.000 Lkws weniger pro Jahr durch Tirol rollen, so die Berechnungen des Landes.