Große Waldschäden nach Lawine

Die Herz-Wiesen-Lawine auf der Innsbrucker Nordkette ist im Jänner über 20 Hektar Schutzwald abgegangen. Erst mit der Schneeschmelze zeigten sich die Ausmaße des entstandenen Schadens, der Mischwald wurde komplett zerstört.

Über die Waldflächen von insgesamt 80 Waldbesitzern ging die Herz-Wiesen-Lawine im Jänner ab. Der gesamte Mischwald in diesem Bereich, bestehend aus Buchen, Tannen und Fichten, wurde dadurch zerstört. Das Forstamt der Stadt Innsbruck ist die Servicestelle für die oft ratlosen Waldbesitzer, erklärte der zuständige Waldaufseher Wolfgang Huber im Interview mit ORF Tirol.

Die Bäume wurden von der mächtigen Staublawine mit 250 km/h entwurzelt, sie sind also nicht mehr dort, wo sie gewachsen sind. Für die Waldbesitzer ist es somit unmöglich zu erkennen, wo ihre Bäume sind. Hier brauche es ein System, um die Aufräumarbeiten durchzuführen, und um das Holz und schlussendlich den Holzerlös zuzuteilen, so Huber.

Zerstörter Wald wird großteils Brennholz

Nur etwa 40 Prozent des Holzes des zerstörten Waldes sind für die Industrie brauchbar. Der Rest kann nur mehr zu Brennholz verarbeitet werden, schätzt Huber. Die zersplitterten, entwurzelten Bäume müssen jetzt möglichst rasch entfernt werden. Das sei wichtig, damit sich der Borkenkäfer nicht ausbreiten kann.

Durch die vielen Waldschäden in ganz Tirol gebe es aber einen Personalengpass. Gerade in Ost- und Südtirol hätten sich große Schadholzmengen aufgehäuft. Die Stammfirmen, die normalerweise in Nordtirol aufräumen, seien jetzt in diesen Gegenden beschäftigt, das stelle Nordtirol vor ein Problem, berichtete der Waldaufseher weiter.

Wege teilweise gesperrt

Bis Anfang Mai müsse das Schadholz entfernt werden. Der Waldaufseher appelliert deshalb an Wanderer, Fußgänger und Radfahrer, die Wegsperren rund um die Arzler Alm zu beachten, damit die Arbeiten schnell und ungestört erledigt werden können.