Doping: Schröcksnadel und Platter schockiert

Schockiert und verärgert reagierten Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel auf die Dopingfälle bei der nordischen Ski-WM in Seefeld. Der ÖSV-Chef kündigte Konsequenzen an.

Betroffen und fassungslos zeigte sich Landeshauptmann Günther Platter in einer ersten Reaktion: „Das ist ein riesiger Schaden für den gesamten Sport, und ich kann nicht verstehen, dass so etwas im Spitzensport immer wieder passieren muss. Wenn sich all diese Verdachtsmomente bestätigen, dann muss es massive Sanktionen geben.“

Peter Schröcksnadel

GEPA/OEOC/Spiess

ÖSV-Präsident Schröcksnadel kündigte nach Bekanntwerden der Dopingfälle den sofortigen Ausschluss der betroffenen Athleten aus Österreich an

Schröcksnadel kündigt Umbau bei Langlauf an

ÖSV-Präsident Schröcksnadel dankte den Ermittlern für das Aufdecken des internationalen Dopingnetzwerks an. Er hoffe, dass die Hintermänner und Drahtzieher zur Verantwortung gezogen werden. „Nichts ist im Sport niederträchtiger als das Erkaufen von besseren Resultaten durch illegale leistungssteigernde Methoden. Ich bin zutiefst verärgert, dass einzelne Athleten scheinbar nichts aus der Vergangenheit gelernt haben."

Schröcksnadel betonte, dass im ÖSV eine Null-Toleranz gegenüber Doping gelte: "Klar ist, wer dopt, wird unverzüglich aus allen ÖSV Kadern ausgeschlossen. Die juristischen Konsequenzen werden die Behörden ziehen.“ Es gebe derzeit keinen Hinweis darauf, dass Betreuer des Skiverbands in diesen Dopingfall involviert seien. Unabhängig davon will der Schröcksnadel dem Präsidium vorschlagen, den Langlaufbereich im ÖSV völlig neu zu organisieren.

Interview mit Peter Schröcksnadel

Der ÖSV-Präsident bestreitet, dass der ÖSV über die mutmaßlichen Dopingtätigkeiten informiert war.

Der ÖSV garantierte, alles in seiner Macht Stehende gegen Doping zu unternehmen. „Wir können aber nicht für jeden Einzelnen garantieren, dass er sich an die strengen Bestimmungen hält. Die Verantwortung trägt jeder einzelne Athlet selbst, die Folgen auch, so Schröcksnadel.

Platter spricht von „Sauerei“

Landeshauptmann Platter sprach von einer „Sauerei“ gegenüber allen Sportlern, die sauber arbeiten. „Es ist aber auch eine riesige Sauerei all jenen gegenüber, die mit Herzblut und Leidenschaft zum Gelingen dieser WM beitragen, all den Organisatoren, all den freiwilligen Helfern und nicht zuletzt auch gegenüber den Tausenden von Fans, die ihre Sportler anfeuern und unterstützen“, zeigte sich Platter massiv verärgert.