Museum zeigt Ausstellung zur Kultur des Tabaks

Um den Tabak geht es in einer Ausstellung, die am Donnerstagabend im Tiroler Volkskunstmuseum eröffnet wird. Das Thema Rauchen ist ein medialer Dauerbrenner. In dieser Schau wird der Tabak nicht nur negativ beleuchtet.

Eine präparierte Raucherlunge mit deutlich sichtbaren Teer-Einschlüssen macht klar, dass Rauchen auch tödlich sein kann. Dennoch darf man in dieser Ausstellung rauchen, allerdings nur in einer Glasvitrine.

Mann raucht in Vitrine

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Der rauchende Besucher macht sich selbst zum Ausstellungsobjekt

Der Besucher wird so quasi zum sehenswerten Objekt, sagt Ausstellungsmacher Günther Moschig. Wenn der Besucher die Ausstellung verlässt, werde er sich entscheiden müssen, ob er sich zu den Rauchern oder Nichtrauchern zählt. Es gehe darum, diesen inneren Konflikt sichtbar zu machen, so Moschig.

Präparierte Raucherlunge

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Einen präparierte Raucherlunge

Seit Columbus die Tabakpflanze vor mehr als 500 Jahren aus Südamerika nach Europa brachte, wird das Rauchen bei uns kontrovers diskutiert. Im Mittelalter war das Rauchen auf öffentlichen Plätzen streng verboten. Wer zuwider handelte, wurde an den Pranger gestellt. Mitte des 19. Jahrhunderts präsentierten sich erstmals Frauen selbstbewusst mit Zigarette.

Visuelle Kultur geht verloren

Dem Kurator geht es um die Darstellung der Kulturgeschichte des Tabaks. Das Beiwerk, wie zum Beispiel coole Zigarettenpackungen, verschwindet langsam aus unserem Alltag. Von den Schockbildern angefangen gehe es in eine Richtung, dass alle Zigarettenschachteln gleich ausschauen und auch der Schriftzug der gleiche ist. „Es steht nur die Marke da. Da geht schon ein bisschen was an visueller Kultur verloren“, so Moschig. In der Schau werden beide Seiten des Tabaks gezeigt, die gute und die giftige.

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