Der Bär ist los: Schellerlaufen in Nassereith
Zum ersten Mal schriftlich festgehalten wurde die Fasnacht Nassereith im Jahr 1775. In Oberländer Akten findet sich dort ein Hinweis auf „unerlaubtes Maskengehen“ in Nassereith. Auch Fotos aus dem Jahr 1950 und den 1920er Jahren dokumentieren die Tradition.
Fasnachtsverein Nassereith
Die Fasnacht in Nassereith blickt auf eine lange Geschichte zurück
Mittlerweile findet das Schellerlaufen alle drei Jahre statt. Es ist zu einem anerkannten Brauch und mittlerweile auch zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe Österreichs geworden. Außerhalb Tirols ist der Brauch ebenfalls bekannt, Fernsehstationen aus Deutschland und Frankreich begleiten das Schellerlaufen heuer.
Frauen werken im Hintergrund
Die zeitintensiven Vorbereitungen liefen bereits seit dem Dreikönigstag. Dann wurden in der Vollversammlung der „Nassereither Fasnachtler“ die Hauptmasken verlost. Aktiv bei der Fasnacht dürfen nur Burschen und Männer mitwirken. Die Frauen in Nassereith sind allerdings bei den Vorbereitungen stark eingebunden.
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Zahlreiche farbenfrohe Kostüme werden im Vorfeld der Fasnacht von den Frauen in Nassereith gestaltet.
Sie nähen, besticken und verzieren mit viel Liebe die aufwändigen Kostüme. In der Nacht vor dem Schellerlaufen ziehen ab Mitternacht hunderte Dorfbewohner und Dorbewohnerinnen mit viel Lärm beim sogenannten „Umschlagen“ durch das Dorf. Mithilfe von Topfdeckeln und Pfannen kündigen sie das kommende Fest an. Dieser Brauch wurde von den Frauen in Nassereith gestartet, sie wirken hier auch aktiv mit.
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Am Ende gewinnt der Bär und vertreibt so symbolisch den Winter
Sieg des Frühlings im Zentrum
Der Höhepunkt der Fasnacht startete um 12.00 Uhr am darauffolgenden Tag. Dann begann der Auszug der Masken mit dem Schellerlaufen. Daran sind zahlreiche Figuren beteiligt, wie etwa die Roller und Scheller, die Hexen, der Bär und der Bärentreiber.
Imst Tourismus/Franz Oss
Etwa 450 Personen wirken aktiv an der Fasnacht mit.
Am Dorfplatz zeigen die Masken ihre Freude über den Sieg des Frühlings, verkörpert vom Bären, über den Winter, verkörprt vom Bärentreiber. Ein „Gangl“, also ein Tanz zwischen Scheller, Roller und Kehrer, wird an verschiedenen Orten beim Umzug aufgeführt. Ein Hexenschwur beendet diesen Teil des Umzuges. Mit dem Betläuten um 18.00 Uhr werden die Masken abgenommen und die Fasnacht in Nassereith endet.