Tiroler überwachen Dopingkontrollen in Seefeld

Das Institut für Sport-, Alpinmedizin & Gesundheitstourismus (ISAG) organisiert die Dopingkontrollen der Sportler bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld. Das Landes-Institut war dafür auch bei der Straßenrad-WM im Vorjahr verantwortlich.

Bei der in der kommenden Woche beginnenden Nordischen Ski-WM werden etwa 200.000 Besucher erwartet. 700 Athleten aus 60 Nationen kämpfen an den zwei Wettkampfstätten, in Seefeld und am Bergisel in Innsbruck, um 21 Medaillen.

Wolfgang Schobersberger

ISAG

Wolfgang Schobersberger

Umfassende medizinische Versorgung

Für die medizinische Betreuung der Zuschauer vor Ort kümmern sich Einsatzkräfte des Roten Kreuzes Tirol und der Bergrettung Seefeld. Den Sportlern stehen in medizinischen Belangen erfahrene Sportmediziner zur Seite. Die Gesamtkoordination erfolgt dabei über ISAG-Leiter Wolfgang Schobersberger als Chief Medical Officer.

Auch die Organisation und logistische Umsetzung der Dopingkontrollen wird seitens des ISAG in Absprache mit dem internationalen Skiverband FIS und der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) Austria koordiniert und umgesetzt.

Ablauf einer Dopingkontrolle

Der Sportler bzw. die Sportlerin wird bei einem Wettkampf darüber in Kenntnis gesetzt, dass er bzw. sie für die Dopingkontrolle ausgewählt wurden. Laut NADA Austria werden die Sportler ab dem Zeitpunkt dieser Benachrichtigung bis zum vollständigen Abschluss der Dopingkontrolle vom Dopingkontroll-Team begleitet und beaufsichtigt.

Am Ort der Dopingkontrolle haben sich die Sportler mit einem Lichtbildausweis auszuweisen. Die Sportler müssen dann aus einer Reihe einzeln versiegelter Behältnisse zur Probennahme von Blut bzw. Urin eines aussuchen. Die Sportler behalten von dieser Auswahl bis zur Versiegelung der Probe in einem manipulationssicheren Behältnis die vollständige Kontrolle über die Dopingkontrolle. Die für das Labor bestimmte Durchschrift des Dopingkontroll-Formulars enthält keinerlei Informationen, die Rückschlüsse auf die Identität der Sportler zulassen.

Labor prüft A- und B-Proben

Die versiegelten Proben werden an ein Labor versandt. Nach Eintreffen der Proben überprüft das Labor deren Unversehrtheit, um sicherzustellen, dass keinerlei Anzeichen für eine unzulässige Einflussnahme vorliegen. Die „A“-Probe wird auf verbotene Substanzen und verbotene Methoden untersucht.

Die „B“-Probe wird im Labor verwahrt und kann zur Bestätigung eines positiven Analyseergebnisses der „A“-Probe herangezogen werden. Das Labor unterrichtet die verantwortliche Anti-Doping-Organisation vom Analyseergebnis. Im Falle eines auffälligen Ergebnisses wird zeitgleich die WADA und der zuständige Internationale Fachverband unterrichtet. Kenntnis über die Identität der Probe hat weiterhin ausschließlich die verantwortliche Anti-Doping-Organisation, die die Dopingkontrolle angeordnet hat.

Bei positiver Probe wird Verfahren eingeleitet

Wenn das Analyseergebnis positiv ausfält, informiert die zuständige Anti-Doping-Organisation den jeweiligen Fachverband und die betroffenen Sportler. Diese haben dann die Möglichkeit, innerhalb von fünf Tagen nach Zustellung der Information über eine positive A-Probe die Öffnung der B-Probe zu beantragen.

Verzichten sie darauf, gilt das Ergebnis der Analyse der A-Probe als bestätigt. Wird das Ergebnis der A-Probe bestätigt bzw. auf die Analyse der B-Probe verzichtet, wird ein Verfahren eingeleitet.

Doping im Sport

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Auch bei Olympischen Spielen im Einsatz

Wolfgang Schobersberger war anlässlich der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeong Chang als Vorsitzender der medizinischen Beratungskommission für das IOC tätig - mehr dazu in Pyeongchang: Arzt Schobersberger im IOC-Einsatz. Das IOC bat ihn kürzlich, diese Funktion für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo und die Olympischen Winterspiele 2022 in Bejing weiterzuführen.

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