Notschlafstellen ziehen erste Bilanz

Seit Dezember sind die Notschlafstellen in Kufstein und Imst in Betrieb. Vor einem Jahr startete die Osttiroler Notschlafstelle in Lienz. Die drei Obdachlosenunterkünfte zogen jetzt eine erste Bilanz, der Andrang halte sich bisher in Grenzen.

Drei Menschen pro Nacht nutzen im Durchschnitt die Obdachlosenunterkunft in Kufstein. Trotz der geringen Zahl brauche eine Stadt wie Kufstein eine solche Einrichtung, erklärte Bürgermeister Martin Krumschnabel.

Ein klassisches Obdachlosenproblem, bei dem Menschen ohne feste Unterkunft in Städten leben, habe Kufstein nicht. Die Notschlafstelle werde vorwiegend von Menschen genutzt, die vorübergehend ein Dach über dem Kopf brauchen, etwa nach Streitigkeiten oder anderen kurzfristigen Problemen auf der Durchreise.

Winterpaket Notschlafstellen Obdachlose

ORF

Die Notschlafstellen sollen in den Wintermonaten Zuflucht vor der Kälte bieten

Wenig Andrang in Imst und Lienz

In der Festungsstadt gab es im Vorfeld der Eröffnung Kritik an der Notschlafstelle. Befürchtungen wurden laut, wonach eine solche Einrichtung Obdachlose regelrecht anziehen könnte. Diese Bedenken hätten sich beruhigt, erklärte Krumschnabel, es gebe keine Meldungen zu Vorfällen, weder positive noch negative.

Betrieben werden die Notschlaftstellen in Kufstein, Imst und Lienz von den TSD, den Tiroler Sozialen Diensten. In Imst sei der Andrang am geringsten. Dort würden oft gar keine Menschen übernachten. Und auch in Lienz gebe es noch Kapazitäten. Soziallandesrätin Gabriele Fischer von den Grünen will das Angebot am Ende der Wintersaison evaluieren, um noch besser auf den Bedarf vor Ort eingehen zu können.