Große Lawinengefahr für Eiskletterer

In den letzten zwei Jahren sind in Österreich bzw. Tirol deutlich mehr Menschen beim Eisklettern tödlich verunglückt als in den Saisonen zuvor. Witterungsbedingt sei derzeit vor allem die Lawinengefahr hoch, heißt es von einem Experten.

Nur wenige Monate eignen sich witterungsbedingt zum Eisklettern, derzeit herrscht Hochsaison. Lawinen zählen beim Ausüben der Risikosportart mitunter zu den größten Gefahren, sagt Michael Larcher, Ausbildungsleiter beim Alpenverein. Eisfälle seien logischerweise dort, wo Wasserläufe sind und diese seien wiederum in Schluchten. Dementsprechend handle es sich um Gelände, wo regelmäßig mit Lawinenabgängen zu rechnen ist. Diese seien derzeit vor allem aufgrund der Erwärmung - auch in Höhenlagen - nicht unerwartet.

Richtige Information äußerst wichtig

Am Donnerstag sind im Kaunertal sechs polnische Alpinisten von einer Lawine mitgerissen und zum Teil verschüttet worden. Mehr dazu in Lawine geht auf Eiskletterer ab. Die Gruppe war am Donnerstag trotz Warnschildern gestartet und erst zu Mittag in den Eisfall eingestiegen. Je später der Start, desto größer ist die Gefahr eines Lawinenabganges, betont Larcher. Essentiell ist für ihn die richtige Vorbereitung und Information, vor allem durch Einheimische. Eiskletterer, die vor Ort die Situation und vor allem die Gefahren bei den einzelnen Eisfällen gut kennen, sollten stets für Tipps herangezogen werden.

Eiskletterer

ORF

Die Risikosportart Eisklettern gewinnt an Beliebtheit

13 Eiskletterer sind in den letzten elf Jahren in Österreich tödlich verunglückt, sieben davon alleine in den letzten zwei Jahren. Die Eiskletter-Destinationen in Tirol gewinnen zusehends an Beliebtheit und locken immer mehr ausländische Alpinisten ins Stubaital, Pitztal, Kaunertal und in die Seitentäler des Ötztals und Wipptals.