Neue Reihe über psychische Erkrankungen

Eine neue Vortragsreihe bietet Informationen über psychische Erkrankungen und ihre Therapien. Die Reihe „psyche kompakt“ des Landesverbandes für Psychotherapie informiert über Depression, Ängste, Persönlichkeitsstörungen, Demenz oder Sucht.

Auch in Tirol leiden immer mehr Menschen an einer psychischen Erkrankung. Das zeigt sich bei den Frühpensionierungen, aber auch bei den Krankenständen. Bei der Tiroler Gebietskrankenkasse war im vergangenen Jahr jeder sechste Krankenstandstag psychisch bedingt, bei arbeitslosen Menschen sogar jeder dritte. Die Tiroler Gebietskrankenkasse hat die Psychotherapie in den letzten Jahren ausgebaut und stellt jetzt sieben Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

Mehr Akzeptanz, mehr Diagnosen

Der erste Vortrag aus der Reihe trägt den Titel „Was uns krank macht, was uns heilt“, von Psychotherapeut Univ.Prof. Christian Schubert. Im ORF-Studiogespräch ging Schubert auf mögliche Gründe ein, warum immer mehr Menschen psychisch erkranken. So weiche das Stigma, dass man über eine psychische Krankheit nicht spricht und sie auch nicht diagnostiziert werden sollte, langsam auf. Mittlerweile werde psychische Erkrankung von Medizin und Bevölkerung eher akzeptiert, was einen Anstieg der Zahlen erklären könnte, so Schubert im ORF-Gespräch.

Ein weiterer möglicher Grund sei in immer forderndere Lebensumständen zu sehen. Der Druck auf jeden einzelnen steige, die zu bewältigenden Aufgaben seien immer vielfältiger. Speziell Menschen mit Depressionen hätten oft stark belastete Biografien, so Schubert.

Reihe will hilfreiche Schritte zeigen

Bei der Präsentation der Reihe „psyche kompakt“ verwies Barbara Haid, Sprecherin des Landesverbandes der Tiroler Psychotherapeuten (TLP) auf die Kernkompetenz der 800 eingetragenen Tiroler Psychotherapeuten, nämlich auf die Behandlung von psychischen Erkrankungen. Die Vortragsreihe „psyche kompakt“ solle auch der Prävention von psychischen Erkrankungen dienen. Betroffene Menschen sollen dadurch erfahren, was sie tun können und welche Schritte hilfreich seien. Gleichzeitig sollen auch die politischen Entscheidungsträger für die „Psyche“ sensibilisiert werden.

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