Mordfall Unterweger: Täter gefasst

Wie die Polizei von Berlin mitteilte, konnte das Tötungsdelikt an Stefan Unterweger aufgeklärt werden. Der 34-jährige Mann aus Sigmundskron bei Bozen wurde im Mai 2017 mit einer Vielzahl von Stichverletzungen tot in einem Berliner Park aufgefunden.

Als tatverdächtig gilt ein Mann aus Cloppenburg in Niedersachsen (D). Der heute ebenfalls 34-jährige Mann wurde eher aus Zufall überführt. Er wurde 2018 durch ein Urteil des Landesgerichts Oldenburg (D) in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Grund hierfür war die Tötung seiner Mutter in Cloppenburg im April 2018.

DNA führte zu Täter

Zum Tatverdächtigen wurde die Polizei durch eine DNA-Spur geführt. An Stefan Unterwegers Leiche wurden Rückstände des Erbgutes des Mannes entdeckt. In seiner Vernehmung räumte er die Tötung des Südtirolers ein. Hierbei schilderte er auch Tatwissen.

Wie die Polizei weiter mitteilt, scheint es, als hätten sich Opfer und Täter nicht persönlich gekannt. Die beiden dürften sich am Tatort zufällig begegnet sein. Warum der Mann aus Cloppenburg Stefan Unterweger niedergestochen hatte, konnte noch nicht geklärt werden. „Der Tatverdächtige leidet unter einer psychischen Erkrankung einhergehend mit massiven Wahnvorstellungen“, heißt es von Seiten der Polizei.

Tod bei Spaziergang

Zu dem Unglück gekommen war es in der Nacht des 14. Mai 2017. Stefan Unterweger, der seit einigen Jahren in Berlin lebte, hatte am Abend gemeinsam mit seinem Lebensgefährten den Song Contest im Fernsehen angesehen. Gegen 2 Uhr wollte Unterweger noch einmal frische Luft schnappen, wie sein Freund später der Polizei erklärte.

In dem Volkspark Friedrichshain wurden Unterweger von dem Tatverdächtigen mehrere Stichverletzungen zugefügt. Beim Eintreffen der Sanitäter war der Mann aus Sigmundskron noch am Leben, er erlag seinen Verletzungen später im Krankenhaus.

Familie erleichtert

„Mit großer Erleichterung haben wir in Erfahrung gebracht, dass der angebliche Täter gefunden worden ist“, gab die Familie des Opfers am Dienstag bekannt, „das ändert zwar nichts an der Tatsache, dass Stefan nicht mehr bei uns ist, aber es erspart vielleicht einer anderen Familie einen ähnlich leidvollen Verlust“, so die Angehörigen weiter.

„In Hinblick an dem tragischen Verlust, betrachtet unsere Familie die Angelegenheit nun als abgeschlossen“, werden die Hinterbliebenden von Stefan Unterweger zitiert. „Der angebliche Täter ist gefunden, er wird seine Strafe bekommen und wir können uns nun darauf konzentrieren, diesen Verlust zu verarbeiten.“