Nordische WM in Seefeld soll nachhaltig wirken

Zum zweiten Mal findet nach 1985 in Seefeld die nordische Ski WM statt. Damals wie heute erwarten sich die Tourisitker in der Region einen nachhaltig großen Nutzen. Während der WM wird die Auslastung aber geringer sein als zu wettkampffreien Zeiten.

Am 19. Februar starten in Seefeld die nordischen Ski Weltmeisterschaften mit rund 210.000 erwarteten Fans. Über 50 Jahre nach der Austragung der Olympischen Langlaufbewerbe und über 30 Jahre nach den ersten Weltmeisterschaften ist die nordische Sportwelt damit erneut zwei Wochen lang am Plateu zu Gast.

Aus touristischer Sicht seien die Sportgroßereignisse bisher äußerst erfolgreich gewesen und hätten zu einem Aufschwung in der Region geführt, bestätigen Hoteliers und Touristiker. So seien die Jahre nach 1985 die touristisch erfolgreichsten gewesen. In der Auslastung während der Wettkampfwochen schlägt sich das aber nicht unmittelbar zu Buche. Elias Walser, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Seefeld erwartet sogar einen leichten Nächtigungsrückgang.

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Familie Seelos beherbergte bereits 1964 die schwedische Nationalmannschaft

Wertschöpfung langfristig steigern

In einem normalen Februar sei aufgrund der Ferien und zahlreicher Familien jedes Doppelbett und jede Couch besetzt. Während der Weltmeisterschaften sind hingegen viele Einzelbetten gebucht, was zu einer geringeren Auslastung führe. Das Ziel sei jedoch, die Wertschöpfung langfristig zu steigern, so Walser. Bereits jetzt sei die Präsenz des WM-Austragungsortes auf den internationalen Märkten zu spüren. Vor allem in Italien, Deutschland und im skandinavischen Raum.

Seefeld ist für den nordischen Skisport, vor allem für den Langlauf bekannt. Es gibt aber noch Luft nach oben, die WM soll eine Inspiration sein. Viele Gäste würden jetzt bereits die WM-Loipen testen, bestätigt Andrea Szabados, diplomierte Langlauflehrerin in Seefeld. Sie erwartet sich, dass durch die Stimmung vor Ort und aufgrund der Fernsehübertragungen der Langlaufboom weiter wächst. Skaten gewinne vor allem bei jungen Leuten als Ausgleichsport zusehends an Beliebtheit, so Szabados.

Seefeld Langlaufschule Frießer WM voraus

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Skaten boomt merkt Andrea Szabados von der Langlaufschule Seefeld

Stimmung im Ort gut

Auch unter den Hoteliers im Ort ist die Stimmung gut - etwa bei Familie Seelos. Seit den ersten Olympischen Spielen beherbergt das Hotel Hochland Nationalmannschaften, damals waren es die Schweden, heuer sind es die Amerikaner und traditionell die österreichischen Kombinierer. Juniorchef Johann Seelos erwartet sich, dass der Name Seefeld durch die Weltmeisterschaft in der nordischen Sportwelt wieder gestärkt werde. Zudem will Seelos künftig verstärkt auf neue Märkte abzielen. Dazu gehören etwa Tschechien, Polen, die Slowakei und Frankreich.

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Bürgermeister und Veranstalter setzen während der WM auf öffentliche Verkehrsmittel

Fritz Kaltschmied, der in Seefeld mehrere Häuse mit über 1.500 Gästebetten führt, setzt aufgrund des Sportgroßereignisses wieder mehr auf Gäste aus dem skandinavischen Raum. Er sieht die Austragung der Weltmeisterschaft sehr positiv. Vor allem weil in deren Rahmen zahlreiche Investitionen, vor allem im öffentlichem Raum wie etwa der neue Bahnhof, getätigt worden seien.

Seefeld soll weitgehend autofrei sein

Über 130.000 Tickets sind laut Organisationskommitee bereits verkauft. Der Ort soll während der Wettkampftage größtenteils autofrei gehalten werden, sagt Werner Frießer, Bürgermeister von Seefeld. Das Verkehrskonzept sieht vor, dass Züge und Busse in ganz Tirol, inklusive der Stadt Innsbruck im Ticketpreis inkludiert sind. Alle Züge, Railjet und ICE ausgenommen, bis nach München seien inbegriffen. Zudem gibt es zwei Auffangparkplätze in Gießenbach und Telfs. Von dort fahren Shuttlebusse im 5 bis 10 Minutentakt direkt nach Seefeld.

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