Kritik an Verkauf von Ex-Buwog-Wohnungen

Der Verkauf von 50 ehemaligen Buwog-Wohnungen sorgt für Kritik. Die Investmentfondsgesellschaft JP kaufte die Wohnungen Ende 2016 als Teil eines Tiroler Gesamtpakets und will sie jetzt mit einem Aufschlag von 76 Prozent abstoßen.

Betroffen sind Mietwohnungen in Innsbruck Pradl. Sie sind Teil eines Tiroler Gesamtpakets von rund 1.200 Mietwohnungen, das die ehemals staatliche Buwog vor zwei Jahren an die internationale Immobilien-Fondsgesellschaft JP mit Hauptsitz in Luxemburg verkaufte.

Wohnhaus von außen

ORF

Die Wohnungen in der Innsbrucker Reichenauerstraße

Doch kaum war die Tinte getrocknet, wollte sie 50 vermietete Wohnungen verkaufen, mit einem angeblichen 76-prozentigen Aufschlag. Auch die Neue Heimat Tirol wäre interessiert, so Geschäftsführer Markus Pollo. Man habe ein Anbot abgegeben, aufgrund einer Vertraulichkeitserklärung könne er aber über die Höhe des Anbots keine Auskunft geben. Man sei in Gesprächen mit Vertretern der JP.

Willi verweist auf altes Recht

Die kolportierten acht Millionen sind aber angeblich dem gemeinnützigen Tiroler Bauträger zu viel. Vertraglich gibt es jedoch eine verbücherte Klausel aus dem Jahre 1957 zwischen der Stadt als Grundverkäuferin und der Buwog. Diese will Bürgermeister Georg Willi nützen. Man habe noch das Recht, dass diese Wohnungen von der Stadt an bedürftige Wohnungssuchende gehen. „Sollte JP verkaufen ohne dieses Recht zu übertragen, werden wir klagen“, so Willi. Noch sind diese 50 Wohnungen nicht verkauft. In Innsbruck ist das aber nur eine Frage der Zeit.

Die JP-Gesellschaft will kein Interview geben, lässt aber schriftlich mitteilen, es gebe keinen Grund, eine Klage ins Auge zu fassen, weil die angesprochenen Vertragsbestimmungen gelten und eingehalten werden. Frei gewordene Wohnungen seien saniert und dann sowohl der Stadt als auch der Bundespolizeidirektion angeboten worden. Das werde auch in Zukunft so gehandhabt. Bisher sei niemand mit Wohnbedarf namhaft gemacht worden.