Zangerl will Absolute bei AK-Wahl ausbauen

Tirols Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl von der ÖVP-nahen Liste AAB-FCG will bei den Arbeiterkammerwahlen ab Ende Jänner die absolute Mehrheit seiner Fraktion ausbauen. Zangerl pragert erneut „soziale Ungerechtigkeit“ an.

Bei den letzten Arbeiterkammer-Wahlen konnte Zangerl mit seiner Fraktion die absolute Mehrheit mit knapp 64 Prozent der Stimmen ausbauen. Diese Stärke kritisieren seine Mitbewerber im Wahlkampf. Zangerl selbst sieht das gelassen: „Wenn man hart arbeitet, wird das auch von den Wählerinnen und Wählern honoriert“, sagt er. Er habe sich immer bemüht, für die Menschen da zu sein.

Immer wieder Kritik an eigener Partei

Zangerl übt immer wieder Kritik an seiner eigenen Partei, der ÖVP. Auch am Freitag ließ er bei einer Pressekonferenz kein gutes Haar an Türkis-Blau. Er sprach von „permanenten Belastungen“ für die Arbeitnehmer, einem „Putsch in der Sozialversicherung“, der Arbeitszeitflexibilisierung als „Wahnsinn“ und einem drohenden „Angriff auf die Kammer“, den die Regierung plane.

Zangerl

ORF

„Zum Sozialabbau gibt es nie die richtige Zeit“, meinte er im ORF Interview. Höchstens die Reformen würden etwas für die soziale Gerechtigkeit bringen. Er habe aber das Gefühl, dass wir auf eine Gesellschaft zusteuern, die sich teilt. „Wir brauchen eine Gesellschaft, wo sich der Starke und der Schwache wohlfühlt und mit kann“, sagte Zangerl gegenüber ORF Tirol.

Mehrere Forderungen an Bundesregierung

Von der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung fordert er nun auch die Möglichkeit einer Vier-Tage-Woche ein. Die Regierung habe diese Möglichkeit bei der Einführung des 12-Stunden-Tages angedeutet. Zu seinen Forderungen gehören auch ein Kündigungsschutz für alle Beschäftigten, die gerechte Abgeltung der Überstunden sowie die Abschaffung der sogenannten „Konkurrenzklausel“. Diese verbiete, dass die Arbeitnehmer bis zu zwölf Monate lang nach ihrer Kündigung im selben Geschäftszweig des Ex-Arbeitgebers tätig werden.

Zudem pochte der Tiroler AK-Präsident etwa auf eine bezahlte einwöchige Bildungsfreistellung pro Jahr. Überdies sollten Kindererziehungszeiten bei Gehaltserhöhungen angerechnet und bei der Pension stärker berücksichtigt werden.

Wahlbeteiligung heben

Die Wahlbeteiligung bei den Arbeiterkammerwahlen war zuletzt bei niedrigen 41,3 Prozent. Zangerl will kämpfen, reden und den Menschen sagen: „Bitte wählt“, um diese zu heben. Es handle sich um ein Recht, das man in Anspruch nehmen soll, meinte Zangerl.

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