Lkw-Fahrverbote werden weiter verschärft

Das Land Tirol plant für 2019 weitere Verschärfungen für den LKW-Transitverkehr. Drei Verordnungen wurden in Begutachtung geschickt, auch Brüssel wurde darüber informiert. Erste Fahrverbote werden 2019 in Kraft treten.

Die Verschärfungen betreffen das sektorale Fahrverbot, das Nachtfahrverbot und die Euroklassen-Fahrverbote. Ab 1. August 2019 soll ein generelles Fahrverbot für Lkws der Klassen Euro 4 und schlechter erlassen werden. Ab dem Jahr 2021 dürfen auch keine Lkws der Klasse Euro 5 mehr verkehren. Zeitlich um je zwei Jahre verzögert gilt dies dann auch für den Ziel- und Quellverkehr.

Generelles Nachtfahrverbot für Diesel-Lkw

Ab 2021 sind im Bereich Transitverkehr nachts nur noch Lkws mit Elektroantrieb oder mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie erlaubt. Im Ziel- und Quellverkehr darf nachts auch noch mit Euro 6-Lkws gefahren werden.

Was das sektorale Fahrverbot betrifft, soll die generelle Ausnahme für Euro 6-Lkws fallen und das Fahrverbot auf weitere Güter ausgedehnt werden. Im Ziel-/Quellverkehr sind nur mehr Euro 5-Lkws und besser zulässig.

Transportalternativen sollen geschaffen werden

Allein durch die Maßnahmen beim sektoralen Fahrverbot sollen rund 300.000 Lkw-Fahrten pro Jahr eingespart werden. Laut Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) sei gewährleistet, dass genügend Kapazitäten auf der Schiene dafür geschaffen werden.

Die neuen Fahrverbote rechtfertigt Felipe damit, dass nach wie vor die NO2-Immissionsgrenzwerte in Tirol überschritten werden. „So lange es auf europäischer Ebene nicht möglich ist, gemeinsam wirksame Steuerungsmechanismen für die Verlagerung der Güterströme von der Straße auf die Schiene zu vereinbaren, müssen wir uns all jener Maßnahmen behelfen, die wir im Rahmen des Wirkungsbereiches der Tiroler Landesregierung zum Schutz der Tiroler Bevölkerung setzen können“, so Felipe.

Wirtschaftskammer will Fahrverbote genau prüfen

Seitens der Wirtschaftskammer werde man die geplanten Fahrverbote genau unter die Lupe nehmen, so Präsident Christoph Walser. Er habe zwar Verständnis für die Notwendigkeit, den internationalen Straßengüterverkehr zu reduzieren, fordert aber gleichzeitig eine überlegte Verkehrspolitik mit Augenmaß vor allem für heimische Unternehmen.

Die Tiroler Unternehmen hätten in den letzten Jahren, gefördert durch das Land Tirol, massiv in die Modernisierung ihrer Fahrzeuge investiert und hätten die sauberste Lkw-Flotte in ganz Europa, so Walser: „Diese Investitionen müssen jetzt auch entsprechend honoriert werden und es muss sichergestellt sein, dass wir alle Tiroler Bezirke unbehindert beliefern können.“