Uni Innsbruck setzt auf technische Chemie

An der Uni Innsbruck wird ein Lehrstuhl für Chemie-Ingenieurwesen und Materialprozesstechnik geschaffen. Damit soll an Verfahren für neue Materialien und dem Design und der Optimierung von Produkten geforscht werden.

Mit der Entwicklung und Umsetzung neuer Verfahrenstechniken und Materialien für die Industrie soll sich der neue Stiftungslehrstuhl beschäftigen. Finanziert wird der Lehrstuhl von der Tiroler Firma Adler-Lacke. In den nächsten fünf Jahren wird das Unternehmen mit Sitz in Schwaz rund zwei Millionen Euro in die Kooperation mit der Fakultät für Chemie und Pharmazie investieren.

Stiftungsprofessur

Eine Stiftungsprofessur wird oft eingerichtet, wenn ein Förderer die Forschung an einem bestimmten Thema fördern oder vorantreiben will.

1,6 Millionen Euro sollen für die Einrichtung der Stiftungsprofessur verwendet werden, weitere 400.000 Euro für zweckgebundene Mittel, wie etwa die Schaffung von Dissertationsstellen. Damit einhergehen soll auch die Einrichtung eines Instituts für Chemie-Ingenieurwissenschaften

Neue Verfahren nachhaltiger machen

Die Forschungsschwerpunkte am neuen Institut sollen in den Themenbereichen „Materialprozesstechnik“, „Chemische Reaktionstechnik“ und „Thermische Trennverfahren“ liegen. Damit soll die Entwicklung innovativer Verfahrenstechniken für die Verarbeitung und Veränderung neuer Materialien vorangetrieben werden, aber auch das Design und die Optimierung von Produkten und Systemlösungen. Die Verfahren sollen zudem ressourcenschonender und nachhaltiger werden.

Pressekonferenz

Universität Innsbruck

Hubert Huppertz und Rektor Tilmann Märk von der Uni Innsbruck, und Andrea Berghofer und Albert Rössler von der Firma Adler informierten über das neue Institut

Eine zweite neu geplante Professur am Institut soll sich mit der „Thermischen Verfahrenstechnik“, also mit thermischen Trenn- und Reinigungsprozessen wie beispielsweise der Destillation befassen. Sie wird vom Land Tirol finanziert.

Uni sieht Chance für Zukunft

Durch die Zusammenarbeit könne die Uni Innsbruck die Kompetenz in dem „zukunftsweisenden Wissenschaftszweig“ der technischen Chemie auf- und ausbauen, erklärte Rektor Tilmann Märk am Dienstag. Die Firma Adler erhoffe sich positive Impulse, und eine Stärkung des Wirtschafts- und Forschungsstandortes, so Geschäftsführerin Andrea Berghofer.

Für die Fakultät sei das neue Institut eine große Chance, sagt Hubert Huppertz, Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie. Der Masterstudiengang für Chemieingenieurwissenschaften sei ein neuer Ausbildungsweg, den es in Tirol bisher nicht gebe. Ab 1. Oktober 2019 soll das neue Studienangebot starten, aufbauend auf einem Bachelor in Chemie oder einem Bachelor in Umwelt- Verfahrens- und Energietechnik des MCI.