Gemeinsam für den Schutz der Alpen
Es ist die bislang größte gemeinsame Kampagne, die der Alpenverein Südtirol (AVS), der Österreichische Alpenverein (ÖAV) und der Deutsche Alpenverein (DAV) gemeinsam gestartet haben. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Bevölkerung für den Schutz der Berge zu sensibilisieren. Der Slogan lautet daher: „Die Alpen sind schön. Noch. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen.“
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Touristenzahl reduzieren, keine weiteren Seilbahnen
In Südtirol soll in erster Linie der „Overtourism“, sprich die touristische Überfüllung der Alpen, eingeschränkt werden. „Das Land zählte im Jahr 2017 über 32 Millionen Nächtigungen“, rechnete Martin Schöpf vom AVS vor. „Das ist ein Zuwachs von vier Millionen Übernachtungen seit dem Jahr 2010. Diese Zahlen sind für die Alpen und insbesondere für das Naturwelterbe ‚Dolomiten‘ nicht mehr länger tragbar“, so Schöpf weiter.
In Tirol machte der ÖAV als Naturschutzorganisation schon seit längerem auf die Konsequenzen eines geplanten Neuentwurfes des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms aufmerksam. Zusammen mit anderen Verbänden und Organisationen setzt sich der Österreichische Alpenverein auch für den Schutz des Wassers ein.
Auch in Bayern Druck auf Politik
In Bayern steht das Riedberger Horn im Mittelpunkt der Alpen-Kampagne und soll Beispiel für andere Gebiete sein. An dem Berg waren diverse touristische Projekte geplant, so zum Beispiel eine Skischaukel. Der Druck aus der Bevölkerung auf die Politik wurde jedoch größer. Die Vorhaben wurden in den vergangenen Monaten daher wieder fallen gelassen.
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Großes Publikum erreichen
Die drei Alpenvereine aus Südtirol, Österreich und Deutschland zählen zusammen über 1,8 Millionen Mitglieder. Sie alle können an der Verbreitung der Kampagne teilnehmen. Die Inhalte werden, geplant für mehrere Jahre, analog und digital geteilt.
Am heutigen Start wurden Postkarten und eine eigene Zeitung vorgestellt, die in Zukunft von den drei Ländern gemeinsam ausgearbeitet wird. In den sozialen Netzwerken wird das Thema mit dem Hashtag #unserealpen angesprochen und eine Webseite soll sämtliche Informationen bündeln. Die 500 Sektionen werden bei der Kampagne ebenfalls eine große Rolle spielen, damit die Anliegen bei allen Berginteressierten ankommen.
Schützen, bevor es zu spät ist
Bei den Alpen handelt es sich um das höchste Gebirge in Europa. Es erstreckt sich über 1200 Kilometer vom Ligurischen Meer in Frankreich bis zum Pannonischen Becken in Ungarn. Die Alpen umfassen eine Fläche von rund 200.000 Quadratkilometer. Die Gebirgskette ist das Zuhause für Tausende Tier- und Pflanzenarten. „Verkehr, Tourismus und Klimawandel setzten der Artenvielfalt aber zu“, beklagten sich am Dienstag die Alpenvereine.
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AVS, ÖAV und DAV sind der Meinung, aktuell fände ein regelrechter Wettlauf um die „Poleposition“ statt. „Betreiber bauen immer größer“, so die drei Alpenvereine einstimmig. „Es ist noch nicht zu spät, gehandelt werden muss aber jetzt“, hieß es heute in Bozen, Innsbruck und in München bei der Vorstellung der gemeinsamen Kampagne.