Novartis baut Tiroler Standorte aus

Der Novartis-Konzern investiert 200 Mio. Euro in die beiden Produktionsstandorte im Schaftenau/Langkampfen und in Kundl. Dies gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Bis 2021 sollen an den Standorten rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen.

Daniel Palmacci, Leiter der Novartis Produktionsbetriebe in Österreich, bezeichnete dies als „ein starkes Bekenntnis“ der Zentrale in Basel in die Kompetenz und Qualität der Standorte in Tirol.

Neue Anlage für Biotechnologie

Die Neuinvestitionen werden bis 2021 rund 200 Arbeitsplätze schaffen. Weitere Investitionen, die bereits in Planung seien, würden zudem einen zusätzlichen Personalausbau in vergleichbarer Größenordnung beinhalten. Wie hoch diese genau sein werden, konnte Palmacci aber noch nicht absehen.

Novartis Schaftenau

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200 neue Arbeitsplätze sollen bis 2021 entstehen

Eines der konkreten Investitionsprojekte sei die nächste Generation der biotechnologischen Produktion namens „Advanced Integrated Biologics Manufacturing“, um die weltweit neueste Produktionstechnologie in diesem Bereich in Tirol zu etablieren. Die Eröffnung der neuen Anlage sei für 2021 geplant. Ein weiteres Projekt sei der Ausbau der bestehenden „BioInject“-Anlage mit einer zusätzlichen Produktionslinie für die Herstellung von sterilen Fertigspritzen.

Neuausrichtung der Produktion

Die globale Strategie des Novartis-Konzerns gehe weg von Produkten mit „hohem Volumen“, also den klassischen Tabletten, hin zu hoch spezialisierten Medikamenten. Aufgrund dieser Neuausrichtung werden auch an den Produktionsstandorten in Tirol einige Bereiche zurückgefahren, erklärte Palmacci. Die dadurch betroffenen Mitarbeiter sollen aber durch Umschulungen im Unternehmen bleiben können. „Insgesamt werden wir in Zukunft mehr und nicht weniger Arbeitsplätze in Tirol haben“, so der Leiter der Produktionsbetriebe. Derzeit seien 4.500 Mitarbeiter in Tirol beschäftigt, in den kommenden Jahren soll die Zahl auf 4.700 oder mehr steigen.

Wegen sinkender Erträge im Medikamentengeschäft hatte der Pharmakonzern im September angekündigt in der Schweiz und in Großbritannien mehr als 2.500 Stellen zu streichen. Umso mehr freue ihn daher dieses klare Zeichen des Konzerns, auf den Tiroler Standort zu setzen, sagte Palmacci. Der Standort gewinne dadurch innerhalb des Konzerns klar an Bedeutung.

100 Mio. Euro 2017 investiert

Zuletzte hatte Novartis 2017 rund 100 Mio. Euro in den Produktionsstandort in Schaftenau investiert. Die Niederlassung wurde um eine integrierte Zellkulturproduktion und ein Bürogebäude erweitert - mehr dazu in Injektionen gegen Rheuma, Krebs & Co. Die österreichische Novartis Gruppe ist nach eigenen Angaben das größte Pharmaunternehmen des Landes und gliedert sich in die Geschäftsbereiche innovative Medikamente (Pharmaceuticals, Oncology), Generika (Sandoz) und Augenheilkunde (Alcon). Derzeit liefen 100 klinische Studien, die rund 3.000 Patienten einschließen.