Wenig Volksschülerinnen tragen in Tirol Kopftuch

In Tirol geht man von 19 Mädchen mit islamischem Hintergrund in Volksschulen aus, die ein Kopftuch tragen, sagte Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Sie sieht das von der Bundesregierung geforderte Kopftuchverbot kritisch.

19 Mädchen, das entspreche rund einem Prozent der 1.910 Schülerinnen muslimischen Glaubens in den Tiroler Pflichtschulen. Insgesamt verzeichnet man im Bundesland derzeit 55.000 Pflichtschülerinnen und -schüler.

Eine genaue Statistik zu Kopftuch tragenden Mädchen in Volksschulen liege nicht vor, so Palfrader, die aktuelle Zahl hätte aber ein Rundruf bei der Schulaufsicht in den Bezirken ergeben. Auch im urbanen Bereich mit einem relativ hohen Migrantenanteil, etwa im Stadtteil Pradl der Landeshauptstadt Innsbruck, komme das Kopftuch in der Volksschule nur in verschwindend geringem Maße vor, meinte die Landesrätin.

Palfrader: Kopftuchverbot allein zu wenig

Die ÖVP-Politikerin machte einmal mehr klar, mit dem geplanten Kopftuchverbot nichts anfangen zu können: „Einfach so ein Verbot hinzustellen, ist nicht zielführend und nicht sinnvoll. Ich halte es auch für verfassungsrechtlich sehr bedenklich“. „Als Frau“ sei sie aber sehr dafür, über die „Thematik zu diskutieren“. Denn in Fällen, in denen Mädchen zum Tragen eines Kopftuches gezwungen werden, gelte es entgegenzuwirken. In Tirol sei man aber bisher im Volksschulbereich „nie mit einem Problem konfrontiert“ worden, erklärte Palfrader.

Grüne kritisieren Kopftuchverbot

Eine Verschleierung im Volksschulalter ist nicht von der islamischen Religion vorgegeben, es ist kulturell begründet, hier würde Aufklärungsarbeit mehr schaffen, als ein Verbot, meint Bildungssprecherin Zeliha Arslan, Bildungssprecherin der Grünen im Innsbrucker Gemeinderat.

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