Einigung: 3,46 Prozent mehr für Metaller

Nach sieben Verhandlungsrunden hat es am Sonntag die ersehnte Einigung im Metaller-KV für die Metalltechnische Industrie (FMTI) mit 130.000 Beschäftigten gegeben. Sie bekommen mehr Lohn und Streiks sind vom Tisch.

Gespießt hatte sich die Einigung vor allem an einem von den Arbeitnehmern geforderten Bonus für den Zwölfstundentag. Der Abschluss gilt grundsätzlich für alle Lohnrunden – und speziell für 60.000 weitere Metaller in anderen Teilbereichen – als richtungsweisend - mehr dazu in 100 Prozent Zuschlag ab elfter Stunde.

Tiroler Gewerkschafter erfreut

Von einem Erfolg sprach am Montag der Tiroler Chefverhandler Robert Koschin von der Gewerkschaft, wie er gegenüber dem ORF Tirol sagte: „Ich glaube, wir haben mit diesem Ergebnis für unsere Beschäftigten einen wirklich hervorragenden Abschluss erzielen können. Den haben sie auch verdient. Und neben diesen 4,3 Prozent für die unteren Einkommen haben wir auch für die Lehrlinge eine besondere Erhöhung erreicht. Aber worauf wir uns wirklich freuen, ist, dass es gelungen ist, für wirklich schwere Arbeiten zusätzliche Verbesserungen im Rahmenrecht auszuverhandeln.“

Arbeitgeber: Mitarbeiter hab sich das verdient

Der Verhandler der Arbeitgeber Christian Knill sieht die Einigung „am oberen Limit“. Die Betriebe müssten diese Erhöhungen erst erwirtschaften: „Wenn man vor allem in das nächste Jahr schaut, ist das ein hoher Abschluss. Wenn wir in das vergangene Jahr schauen, ist das eine Erhöhung, die sich unsere Mitarbeiter auch verdient haben.“

Tiroler Industrie kritisiert Abschluss

Oswald Wolkenstein, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Tiroler Wirtschaftskammer, bezeichnete in einer Aussendung den Abschluss als „(zu) hoch“ und als „regelrechte Erpressungstaktik der Gewerkschaft“. Die Unternehmen könnten so weniger investieren. „Das senkt die Produktivität und kostet somit Arbeitsplätze“, sagte Wolkenstein.

FPÖ Tirol: Freude über Einigung

Erfreut zeigten sich die Tiroler Freiheitlichen über die Einigung der Metaller. Das permanente Bashing gegen das neue Arbeitszeitgesetz, das allen voran AK Präsident Erwin Zangerl (ÖVP) seit Monaten trommelt, habe sich als reiner Theaterdonner herausgestellt, so FPÖ-Nationalratsabgeordneter Peter Wurm. Die Arbeitszeitflexibilisierung sei von vielen Arbeitnehmern gewünscht, um flexibler zu sein, meinte Wurm.