Land fördert Schulfahrten nach Mauthausen

Mit einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen soll Tirols Jugend für die Gräueltaten der Nationalsozialisten sensibilisiert werden. Das Land Tirol wird Schul-Exkursionen dorthin künftig finanziell unterstützen.

Die Besichtigung der Gedenkstätte hinterlasse wertvolle Erfahrungen und Eindrücke, die sich auch auf die Wertehaltung junger Menschen auswirken, zeigte sich Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) überzeugt. Sie traf ebenso wie Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) vergangene Woche in Israel auf Holocaust-Überlebende und gemeinsam wurde auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht - mehr dazu in Gedenkreise nach Israel gegen das Vergessen.

Gedenkreise Israel

ORF

Tiroler Delegation in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem

Bis zu 300.000 Euro jährlich

Mit dem jetzt beschlossenen Fördergeld sollen Exkursionen für Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Schulstufe der Neuen Mittelschulen finanziell unterstützt werden. „Die Exkursionen dienen dazu, Einblicke in dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte zu gewinnen und die Gräuel des NS-Regimes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Verantwortung zu übernehmen bedeutet für uns als Land auch zu erinnern“, erklärte Platter den Hintergrund dieser Landesförderung.

Bis Jahresende will die Abteilung Bildung im Landhaus ein Konzept erarbeiten, wie diese Exkursionen gestaltet werden sollen: „Mit einer reinen Fahrt ist es nicht getan. Hier braucht es intensive Vor- und Nachbereitung, auch Experten und wenn möglich noch Zeitzeugen, die hier die Schüler für dieses Thema sensibilisieren“, so Palfrader. Mit Ende des Jahres sollen dann auch die Schulen in Tirol informiert werden.

Gedenkfeier Mauthausen

ORF

Zahlreiche Schulklassen besichtigen jedes Jahr das KZ Mauthausen

„Das Lernen aus der Vergangenheit für eine friedliche gemeinsame Zukunft sollte das erklärte Ziel einer zivilisierten Gesellschaft sein. Die unmittelbare Auseinandersetzung mit Geschichte hinterlässt einen bleibenden Eindruck und ist oft einprägsamer als der reguläre Schulunterricht“, so Felipe.

Todeslager Mauthausen war berüchtigt

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden Menschen aus ganz Europa hierher verschleppt. Mauthausen war in dieser Phase eines der Lager mit den härtesten Haftbedingungen und der höchsten Todesrate. Das KZ Mauthausen war von 1938 bis 1945 Mittelpunkt eines Systems von mehr als 40 Außenlagern und der zentrale Ort politischer, sozialer und rassistischer Verfolgung durch das NS-Regime auf österreichischem Territorium. Von den insgesamt etwa 190.000 hier inhaftierten Menschen wurden mindestens 90.000 getötet.

"Nie mehr wieder darf derartiger Hass unsere Herzen füllen, nie wieder dürfen sich solche unmenschlichen Verbrechen wiederholen“, betont der Landeshauptmann.

Link: