Smart Farming: Roboter auf dem Bauernhof

Am Donnerstagvormittag ist in Innsbruck die Fachmesse für Land- und Forsttechnik „Agro Alpin“ eröffnet worden. Eines der großen Themen ist das sogenannte „Smart Farming“, also der Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft.

Seit rund fünf Jahren spielen moderne Kommunikations- und Technologiesysteme in der Landwirtschaft eine immer größer werdende Rolle. Sie erleichtern die Arbeit und kommen sowohl im Stall als auch auf dem Feld zum Einsatz.

Selbstfahrende Traktoren, Unkrautroboter und Co.

Die Palette an Technologiesystemen, die bereits jetzt auf den Höfen zum Einsatz kommen, ist lange. So werden etwa Kühe von einem Roboter gemolken, Milchmenge und Milchqualität technisch bestimmt und Körpertemperatur und Bewegungspensum der Tiere über Ohrmarken überwacht, beschreibt Peter Messner, Geschäftsführer vom Lagerhaus.

Kuh Ohrmarke Smart Farming

Lagerhaus

Über die Ohrmarken wird der körperliche Zustand der Kühe gemessen

Auf dem Feld helfen Drohnen bei der Bekämpfung von Schädlingen, etwa dem Maiszünsler im Maisanbau. So könnten diese zum Beispiel automatisiert Schlupfwespen auf den Feldern ausbringen. Im Acker- aber auch Grünland sind zudem bereits selbstfahrende Traktoren unterwegs. Ein System, das im Bereich der Pkws erst im Entstehen ist, ist auf dem Feld bereits praxistauglich. „Das hilft den Bauern exakter anzubauen, Betriebsmittel und somit auch Kosten zu sparen“, so Messner.

Erleichterungen im Gemüseanbau

Für die Landwirtschaft ist das Thema Digitalisierung neu. Die System würden aber, vor allem in der Viehhaltung, bereits sehr gut angenommen. Potenzial in Tirol gebe es vor allem im arbeitsintensiven Gemüseanbau. Etwa durch selbstfahrende Traktoren, aber auch Feldroboter. Diese fahren batteriebetrieben, mit Sensoren ausgestattet durch die Pflanzenreihen und entfernen das Unkraut mechanisch.

Unkrautroboter Smart Farming

Lagerhaus

Ein Feldroboter beim automatisierten Unkrautentfernen

Zeitintensive Handgriffe sollen künftig automatisiert werden, sodass sich die Landwirte bzw. Landwirtinnen auf das Betriebsmanagement konzentrieren können. Die neuen Technologien sollen nicht nur helfen, kostengünstiger und effizienter zu arbeiten, sondern auch die Umwelt zu schonen, etwa durch programmierte GPS-Karten, die den Einsatz von Düngemittel exakt auf den Nährstoffgehalt, die Qualität des Bodens und die angebaute Pflanze abstimmen können.

Rasante Entwicklung

Die Digitalisierung in der Landwirtschaft werde sich, wie auch in anderen Wirtschaftsbereichen, rasant weiterentwickeln, so Messner. Die Kosten für die neuen Technologiesysteme seien auch für Klein- und Mittelbetriebe überschaubar und leistbar. Zudem könnten die modernen Geräte betriebsübergreifend zur Verfügung gestellt werden.

Drohne

Lagerhaus

Auch Drohnen werden in der Landwirtschaft eingesetzt

Fachmesse Agro Alpin

Smart Farming ist dieses Jahr ein bestimmendes Thema auf der Fachmesse für Land- und Forsttechnik. Über 300 Aussteller präsentieren bis Sonntag auf dem Messegelände in Innsbruck die neuesten Trends aus dem Bereich Landwirtschaft aber auch Haushalt- und Gartenarbeit. Die Veranstalter erwarten rund 20.000 Besucher.