Tauben und Ratten: Füttern verboten

Die Tauben- und Rattenpopulationen beschäftigen die Stadt Innsbruck gerade vor der Winterzeit. Häufiges Füttern sorge für zunehmende Probleme und trage zur Vermehrung der Tiere bei. Darauf machte die Stadt am Dienstag aufmerksam.

Man könne in der Stadt Innsbruck nicht von einer Plage sprechen, unterstreicht der Leiter der Arbeitsgruppe Ratten, Peter Brühwasser. Unliebsame Stadtbewohner würden aber für viel Ärger und hohe Kosten sorgen. Gerade der Taubenkot sei sehr aggressiv, die Schäden an den Häusern und öffentlichen Gebäuden seien zum Teil enorm. Auch die Garten- und Parkgestaltung in der Stadt werde schwieriger, weil unterirdische Rattenbaue den Boden lockern würden. Zudem seien die Nager Überträger von Krankheiten.

Tauben auf Dachrinne Innsbruck

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Tauben vermehren sich gerade durch das Füttern rasant

Problem: Fütterung

Eine der Ursachen für diese Problematik sehen die Verantwortlichen im Verhalten der Bevölkerung. So könnten alleine zwei intensive Fütterer dafür sorgen, dass über 200 Tauben einen Platz innerhalb kürzester Zeit interessant finden und bevölkern, sagt Hans-Peter Rammer vom Amt für Veterinärwesen.

Brühwasser Peter

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Peter Brühwasser

Das sei aber schwer zu vermitteln, weil es um Tiere gehe, ergänzt Brühwasser. Gut gemeint sei in diesem Fall aber sowohl für die Tiere als auch die Umgebung schädlich. Das Füttern von Tauben ist in Innsbruck verboten und kann eine Geldstrafe von bis zu 360 Euro nach sich ziehen, so Brühwasser. Auch davon würden sich Tierliebhaber nicht abschrecken lassen. Manche Menschen würden Tauben und Ratten richtiggehende Festmahle, etwa mit einem Lungenbraten, bereiten.

Füttern auch im Winter nicht notwendig

Solange der Boden nicht gefroren ist, könnten sich Tauben und Enten ausreichend selbst mit Futter versorgen, betont Hans-Peter Rammer. Wer Zweifel habe, könne sich im Amt für Veterinärwesen informieren. In guter Absicht ausgebrachtes Vogelfutter würde in weiterer Folge wieder vermehrt Ratten anlocken und auch der Gesundheit der Tiere schaden. Das ausgestreute Futter sei oft nicht argerecht, dies führe zu Mangelerscheinungen und Krankheiten.

Die Bevölkerung könne zudem Kellerzugänge und Fenster sichern, die Bereiche rund um Biotonnen sauber halten und kein Entsorgungsgut neben Sammelbehältern platzieren. Damit würde den Schädlingen der Anreiz genommen, eine Heimat zu finden und sich zu vermehren. Über die Größe einer Tierpopulation würden nämlich die Faktoren „Nahrungsangebot“ und „Nistmöglichkeiten“ entscheiden.