150 Personen am Stilfserjoch evakuiert

Seit Samstag sind knapp 200 Personen am Stilfserjoch festgesessen, wegen des dichten Nebels konnten sie erst am Mittwochnachmittag evakuiert werden. Einige Orte in Südtirol sind nach den Unwettern noch immer ohne Strom.

Seit Samstag saßen 193 Personen am zugeschneiten Stilfserjoch fest. Die Hotelgäste und das Personal sollten Mittwochvormittag mit Hubschraubern ausgeflogen werden,wegen des dichten Nebels war das aber nicht möglich. Erst am Nachmittag lichtete sich der Nebel, im Laufe des Mittwochnachmittages konnten die ersten Personen ausgeflogen werden.

Ende der Wartezeit

Erst am Mittwochnachmittag konnte der erste Hubschrauber am Stilfserjoch landen.
Video: Karlheinz Tschenett

Wenig später war konnten Schneefräsen auch die Straße auf der lombardischen Pass-Seite vom Schnee befreien. Die Urlauber konnten danach wieder mit dem Auto abreisen.

Stilfser Joch

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Mittlerweile ist das Stilfserjoch wieder befahrbar

Wegen heftiger Schneefälle waren alle drei Zugangsstraßen zu dem 2.757 Meter hohen Pass tagelang unterbrochen. Das Stilfserjoch ist der höchste Gebirgspass in Italien und der zweithöchste asphaltierte Gebirgspass der Alpen.

Kein Strom und kein Trinkwasser

Hunderte Bäumen entwurzelte der Jahrhundert-Sturm in Südtirol. Stark betroffen waren etwa die Wälder im Eggental und bei Aldein im Südtiroler Unterland. Im Bergdorf Altrei wurde die Trinkwasserleitung von einer Mure verschüttet und beschädigt, die Reparaturen könnten Monate dauern. In der Zwischenzeit wird die Bevölkerung dort von der Feuerwehr Bozen mit Trinkwasser versorgt.

Umgestürzte Bäume

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Der Sturm verwüstete zahlreiche Wälder in Südtirol

Mittwochvormittag waren immer noch 2.700 Südtiroler in mehreren Gemeinden wie etwa im Pustertal und im Ultental ohne Strom.
Im Westen Südtirol blieb die Vinschger Bahnlinie zwischen Naturns und Latsch unterbrochen, hier müssen umgefallene Bäume entfernt werden.

Massive Schäden in der Landwirtschaft

Der Bauernverband Coldiretti beklagte unterdessen Unwetterschäden in der Landwirtschaft in Höhe von 150 Millionen Euro. Umweltschutzverbände riefen die Regierung in Rom zu entschiedenen Maßnahmen auf, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Italien zu verringern. Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Unwetter in Italien stieg inzwischen auf zwölf Personen an.