Erstmals Erdnüsse in Tirol geerntet
Der heurige, heiße Sommer hat es möglich gemacht, dass auf einem Tiroler Feld Erdnüsse wachsen konnten. Alfred Unmann von der Landwirtschaftskammer Tirol hat das Projekt Tiroler Erdnüsse ins Leben gerufen. „Das war wirklich ein großes Experiment, normalerweise machen wir Versuche mit Gemüsesorten wie Kohlrabi oder Salat, aber heuer wollten wir einen Schritt weitergehen und etwas ausprobieren, was noch nie jemand von uns wachsen sehen hat“.
Landwirtschaftskammer Tirol
Experimentierfreudigkeit wurde belohnt
Dass Erdnüsse in Tirol wachsen können, glaubte anfangs niemand. Der Gemüsebaureferent wollte es aber wissen und hat sich im Vorfeld intensiv mit der subtropischen Hülsenfrucht beschäftigt.
Ende Mai 2018 wurden dann 1.200 Erdnuss-Setzlinge in ein sonniges Feld in Rum eingepflanzt. Voraussetzung für diesen Acker war ein durchlässiger Boden, damit keine Staunässe entsteht und die Nüsse trocken bleiben. Von oben schaut das Erdnussfeld wie ein Kleeacker aus, unter der Erde hängen die Nüsse wie kleine Kartoffeln an der Pflanze.
Landwirtschaftskammer Tirol
Ernte war sehr aufwendig
Nach vier Monaten konnten die Tiroler Erdnüsse geerntet werden. So einfach die Pflege der Hülsenfrüchte am Feld war, die Ernte der Erdnüsse war sehr aufwendig. Jede Pflanze musste mit der Hand gelockert und herausgezogen werden. Und dann musste jede Nuss einzeln abgepflückt werden.
Landwirtschaftskammer Tirol
200 Kilogramm wurden am Versuchsfeld in Rum geerntet, anschließend getrocknet und geröstet. Das Experiment „Tiroler Erdnuss“ ist also geglückt. Das Ziel, Erdnüsse im großen Stil anzubauen um sie zu verkaufen, wird derzeit aber nicht verfolgt. „Die händische Ernte ist einfach viel zu aufwendig, wenn dann bräuchte es spezielle Maschinen“, so Unmann.
Für nächstes Jahr hat sich Alfred Unmann übrigens schon etwas Neues für die heimischen Felder überlegt - Tiroler Ingwer.
Claudia Sala; tirol.ORF.at