Mathematura soll verständlicher werden

Jeder fünfte Maturant ist im vergangenen Schuljahr an der Mathezentralmatura gescheitert. Derzeit analysieren Bildungsexperten, Schülervertreter und Eltern in Innsbruck mögliche Gründe. Konkrete Verbesserungsvorschläge gibt es bereits.

An den Allgemein bildenenden höheren Schulen (AHS) haben 22 Prozent der Maturanten bei der schriftlichen Mathematikklausur einen Fünfer kassiert. An den berufsbildenden höheren Schulen waren es 19 Prozent. Diese Ergebnisse haben den Leiter des Forums Zentralmatura Kurt Scholz schon während der Sommerferien zu etlichen Gesprächen mit Schul- und Bildungsdirektoren veranlasst. Seit kurzem reist Scholz durch Österreich und spricht mit Schülervertretern, Eltern und Experten.

Prüfung

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Wegen der hohen Durchfallquoten wird die Zentralmatura nun überarbeitet.

Keine rätselhaften Angaben mehr

Die wahren Experten in dieser Causa seien die Eltern und Schüler. Was sie den Ministeriumsexperten gesagt hätten, sei hochinterressant und werde zu Konsequenzen führen, so Scholz, seinerseits ehemaliger Wiener SPÖ-Stadtschulratspräsident. Aufgaben sollen demnach nicht als „Rätselaufgaben“ formuliert werden, sondern verständlicher aufbereitet werden. Durch diese Änderung erwartet sich Scholz bereits bei der kommenden Zentralmatura im April 2019 spürbar bessere Ergebnisse. Am Niveau der Mathematik-Zentralmatura ändere sich dadurch nichts.

Jeder Fünfte scheitert bei Mathematura

Die vieldiskutierte Zentralmatura hat heuer einmal mehr vor allem im Fach Mathematik miserable Ergebnisse gebracht. Kurt Scholz ist im Studio von „Tirol heute“.

Bildungsexperte Scholz „grenzenlos optimistisch“

Die Ursachen für das schlechte Abschneiden der Tiroler Schüler sieht Scholz in erster Linie in den komplizierten Formulierungen. Außerdem sei die Vorbereitungszeit laut den Schülervertretern zu knapp. Hier könne man in diesem Schuljahr schon ansetzen. Scholz zeigt sich jedenfalls „grenzenlos optimistisch“, dass jene ersten Schritte bereits zu Verbesserungen führen werden.

Lehrlinge

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Die kommende Matura wird besser ausfallen, davon ist Scholz überzeugt.

Auch mittelfristige Überarbeitungen angedacht

Ergänzend werde auch an mittelfristigen Überarbeitungen gefeilt. „Aber jetzt im Oktober das System für April völlig auf den Kopf zu stellen, das würde auch noch den Letzten im Schulsystem komplett verwirren. Wir haben in den letzten Jahren genug verwirrende Änderungen gehabt. Jetzt schauen wir einmal, dass wir dieses System verbessern und mittelfristig durchaus auch längerfristige Verbesserungsvorschläge erarbeiten“, sagt Scholz gegenüber ORF Tirol. Mittelfristig könne man etwa ein differenzierteres Beurteilungssystem schaffen - dass Aufgaben schon bei kleinen Fehlern, wie etwa einer fehlenden Mengenangabe, als komplett falsch beurteilt werden, sei den Schülern gegenüber nicht fair.

Zentralmatura macht Niveau vergleichbar

Die großen Vorteile der Zentralmatura liegen in der Vergleichbarkeit. Innerhalb des österreichischen Schulwesens dürfe es keine Unterschiede geben, denn die Jugend werde immer mobiler. Auch über die Grenzen Österreichs hinweg muss Vergleichbarkeit gewährleistet sein. „Immerhin steigt man mit der Matura in den riesigen europäischen Hochschulmarkt ein“, so Bildungsexperte Scholz.