Wattens: Jüngstes Museum Tirols eröffnet

Nach vier Jahren Bauzeit und Investitionen in der Höhe von 4,4 Millionen Euro wird am 5. Oktober das Museum Wattens eröffnet. Auf drei Stockwerken wird der Wandel vom Tiroler Bergdorf zum international vernetzten Industriestandort erzählt.

Das Museum Wattens, jüngstes Mitglied der Tiroler Museumslandschaft, soll Platz für Diskussion und Begegnung bieten. Das Rückgrat des Museums ist die Zentralvitrine, die sich über drei Etagen erstreckt. Hier sind neben archäologischen Funden ein Tyrolit Schleifstein, Wattener Vereinstrikots und das erste Gipfelkreuz vom Hundskopf zu sehen. Im Erdgeschoss können Besucher den Original Swarovski Kronleuchter aus einem James Bond Film und Swarovski Luster, wie sie auch in der Metropolitan Opera in New York hängen, bestaunen. Dazwischen steht eine SWARCO Ampel.

Der Swarovski Kronleuchter eines James Bond Films

ORF/Maria Retter

Dieser Swarovski Luster war in einem James Bond Film zu sehen.

Blick in die Zentralvitrine

ORF/Maria Retter

Unterschiedlichste Ausstellungsstücke werden in der Zentralvitrine präsentiert.

Diese bunte Mischung ist gewollt. Industriegeschichte und Archäologie sind die beiden Schwerpunkte des Museums. Das Museum Wattens ist eben kein klassisches Heimatmuseum, so der Kreativdirektor Pablo von Frankenberg des deutschen Museumgestalters HG merz, sondern „ein lebendiger Ort, der ständig wächst - ganz so wie Heimat auch keine abgeschlossene Einheit ist“.

Das neue Heimatmuseum Wattens

ORF/Maria Retter

Pablo von Frankenberg war maßgeblich an der Konzeptgestaltung beteiligt.

Das Museum bietet ebenso Raum für Persönlichkeiten und Helden der Region. So ist etwa der Rucksack und Pickel des Bergsteigers Franz Oppurg zu sehen, der als erster Mensch alleine den Mount Everest bestiegen hat - mehr dazu in Der vergessene Everest-Solist.

Rucksack und Pickel des Bergsteigers Franz Oppurg

ORF/Maria Retter

Mit dieser Ausrüstung hat Franz Oppurg den Mount Everest alleine erklommen.

Der Nachbau eines Fremdenzimmers

ORF/Maria Retter

Die Ausstellung ist nicht chronologisch, sondern in solchen Inseln organisiert.

Neben Ausgrabungen aus der prähistorischen Rätersiedlung am Himmelreich spielen auch die 1559 in Wattens gegründete Papierfabrik und die Firma Swarovski, die weltweit über 16.000 Mitarbeiter beschäftigen, eine wesentliche Rolle. Zahlreiche Exponate und finanzielle Mittel wurden zur Verfügung gestellt.

Markus Langes-Swarovski, Sprecher der Geschäftsführung von Swarovski, freut sich, dass sich die Unternehmensgeschichte und die seiner Familie in die Ortsgeschichte einordnet. Am Museum schätze er vor allem die Tatsache, dass es nicht nur um Vergangenheit gehe, sondern auch genug Raum zum Nachdenken über die Zukunft biete.

Projektleiter Andreas Braun, Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner und Markus Langes-Swarovski

ORF/Maria Retter

Projektkoordinator Andreas Braun, Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner und Markus Langes-Swarovski.

Dass das Museum mitten im Ortskern entstanden ist, sei kein Zufall, so der Wattener Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner. So wolle man nicht nur das Ortszentrum beleben, sondern auch Interessierten aus nah und fern Einblicke in die Entwicklung der Industriegemeinde bieten. Mit den Kristallwelten Wattens, einem der meistbesuchten Museen Österreichs, wird eng zusammengearbeitet. Künftig sollen etwa Kombitickets angeboten werden, um Besucher ins Ortszentrum von Wattens zu locken.

Link: