„coffee to go“: Uni entwickelt Mehrwegbecher

Die Universität Innsbruck hat einen Mehrwegbecher aus nachwachsendem Rohstoff entwickelt. Das soll ein Zeichen gegen den Berg an täglich verbrauchten Einwegbechern sein. Alleine in Innsbruck werden täglich 17.000 Einwegbecher weggeworfen.

Würde man die in Innsbruck weggeworfenen Becher stapeln, erreiche man jeden Tag die Höhe des Patscherkofels, rechnen die Experten der Universität Innsbruck vor. Es gehe aber nicht nur um den Müllberg. Die negativen Auswirkungen würden bereits bei der Herstellung beginnen.

Cafe to go Becher

Robert Puteanu

Nach zehn Minuten landet ein Einwegbecher normal im Müll

4.000 Tonnen Abfall im Jahr

Wendet man die von der Deutschen Umwelthilfe erhobenen Zahlen zum Ressourcenverbrauch bei der Produktion von coffee to go-Einwegbechern auf Österreich an, erhält man laut Uni folgende Zahlen: Um die in Österreich pro Jahr verbrauchten 300 Millionen Becher zu produzieren, werden ca. 3.000 Tonnen Papier, ca. 2.200 Tonnen Rohöl, etwa 32 Millionen kWh Strom und 1,5 Millionen Liter Wasser verbraucht. 4.600 Bäume werden allein für die Becherherstellung gefällt. Insgesamt entstehen durch Einwegbecher und die dazugehörigen Plastikdeckel landesweit rund 4.000 Tonnen Abfall pro Jahr.

„Wir wollen es allen Innsbruckerinnen und Innsbruckern ermöglichen, aktiv gegen die enorme Müllproduktion anzukämpfen und sich für eine umweltfreundliche Alternative zu entscheiden“, sagt Anna Knorr, Mitarbeiterin in der Abteilung für Abfallbehandlung und Ressourcenmanagement an der Universität Innsbruck.

Cafe to go Becher

Robert Puteanu

Trend der Zeit: Ein schneller Kaffee für den Weg

Becher aus Reststoffen der Holzindustrie

Rein ökologisch ist der Aufwand bei der Herstellung höher als bei Einwegbechern. Bei regelmäßiger Nutzung haben Mehrwegbecher aber eine bessere Ökobilanz. „Wir haben uns entschieden für einen Mehrwegbecher aus nachwachsenden Rohstoffen, der in Deutschland hergestellt wird und nachhaltig ist“, erklärte Anke Bockreis, Professorin für Abfallbehandlung und Ressourcenmanagement. Nur der Deckel ist aus Kunststoff bzw. Silikon, weil es dafür derzeit keine anderen Möglichkeiten gebe.

Entwickelt wurde der Becher mit mehreren Tiroler Unternehmen, die Kaffee auch in diesen Bechern verkaufen.