Picassos „Guernica“-Kartonage in Innsbruck

Erstmals wird die „Guernica“-Kartonage von Pablo Picasso und Jacqueline de La Baume Dürrbach in Innsbruck gezeigt. Teil der Ausstellung in der Hofburg sind auch 33 zeitgenössische Kunstwerke europäischer Künstler.

Anlässlich „100 Jahre Ende des 1. Weltkrieges – für Frieden, 100 Jahre Erste Republik Österreich – für Demokratie und 100 Jahre Trennung Nord-Südtirol – für ein vereintes Europa der Regionen“ gibt es in den Museumsräumen der Innsbrucker Hofburg vom 21. September bis zum 2. November eine besondere Ausstellung. Erstmals wird die Guernica-Kartonage von Pablo Picasso und Jacqueline de La Baume Dürrbach im deutschsprachigen Raum gezeigt.

Guernica-Kartonage in Innsbruck

ORF

Guernica ist eines der bekanntesten Motive Picassos

Nachdem 1937 die baskische Stadt Guernica in Picassos Heimat von den Nazis bombardiert worden war, war der Künstler schockiert. Die Opfer des Angriffs waren Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, die grausam verbrannten. Beeinflusst durch dieses schreckliche Ereignis malte Picasso in kurzer Zeit das 25 Quadratmeter große Ölgemälde „Guernica“, auf dem er den Schmerz und die Verzweiflung der Opfer festhielt. Schnell wurde es weltweit als politisches Statement gegen den Krieg bekannt.

1955 bestellte Nelson Rockefeller einen Wandteppich zu Guernica für die UNO in New York. Zusammen mit der Weberin Jacqueline de La Baume Dürrbach entstanden insgesamt drei Tapisserien. Diese hängen im UNO-Sicherheitsrat, im Musee Unterlinden in Colmar und im Museum für Moderne Kunst in Takasi in Japan.

Vorlage für Guernica-Tappiserien

Das originale Gemälde hängt heute in Madrid hinter dickem Panzerglas. In Innsbruck gibt es ab 21. September jedoch eine Kartonage zu bestaunen, die als Vorlage für die Wandteppiche diente. Nach fast 15 Jahren Recherche durch die italienische Kuratorin Serena Baccaglini kann sie nun ausgestellt werden. Ihre Besitzer, die Erben der Weberin, haben sie dafür zur Verfügung gestellt. Besucher und Besucherinnen in Innsbruck bekommen damit die Möglichkeit, die Details der Vorzeichnung zu erforschen, beispielsweise den wegschauenden Stier, der den spanischen Diktator Franco darstellen soll.

Zeitgenössisches Bild bei der Guernica Ausstellung

Gottfried Helnwein

Werke von österreichischen Künstlern wie Gottfried Helnwein („I saw this“) sind ebenfalls Teil der Ausstellung

33 zeitgenössische Werke gegen Krieg

Die Arbeit Picassos gilt als ein Appell gegen Krieg, Gewalt und Faschismus. Angelehnt daran werden im Rahmen der Ausstellung 33 Werke von Künstlern aus Österreich und dem Euregio-Raum präsentiert. Sie sollen auf alle Facetten, die eine Bedrohung für den Frieden und eine friedliche Koexistenz sind, eingehen. Laut Baccaglini ist die Ausstellung einmalig in Europa.

Link: