Fernpass: Verkehr um 30 Prozent zugenommen
Seit Jahren nimmt der Verkehr über die Fernpassstrecke merkbar zu. Staumeldungen sind gerade am Wochenende Dauerthema in den Radio Tirol-Verkehrsnachrichten. Und die Zahlen für das erste Halbjahr 2018 zeigen, dass der Verkehr weiter zunimmt.
APA/Robert Parigger
Gurgiser: Versagen der Politik und Behörde
Zwischen Jänner und Juni 2018 war der Tagesdurchschnitt von Fahrzeugen in vier Monaten zahlenmäßig deutlich höher als im vergangenen Jahr. Politik und Behörden hätten versagt, meinte Fritz Gurgiser vom Transitforum Tirol: „Man hat übersehen, dass die Täler nicht breiter werden und hat geglaubt, dass noch ein bisschen geht. Mittlerweile ist die ganze Region, man hört das ja ständig im Radio, als Stauregion bekannt.“
Diskussionsabend in Reutte
Bürgermeister, Bürgervertreter und Anrainer der Gemeinden rund um den Fernpass haben sich jetzt zusammengetan und wollen gegen den Verkehr vorgehen. Am Freitagabend gibt es in Reutte ein Diskussions- und Informationstreffen. Man wolle der Bevölkerung mögliche Sofortmaßnahmen zeigen. So gehöre etwa das Fahrverbot für 7,5 Tonnen schwere Lkws geändert, so Gurgiser: „Es gibt viel zu viele Ausnahmen inklusive des Kleinlasterunwesens. Außerdem muss man die Zusammenarbeit mit den Skigebieten und Tourismusverbänden suchen, damit man die An- und Abreisezeiten ändert. Und drittens braucht man eine Dosierung, die direkt am Grenztunnel und nicht im Landesinneren beginnt.“
Im Gegensatz zu Blockabfertigungen würden diese Maßnahmen der Wirtschaft und dem Tourismus nicht schaden, glaubt Gurgiser. Er fordert ein schnelles Handeln, um die Lebens- und Gesundheitsqualität rund um den Fernpass wieder herzustellen.