Tiroler bleiben 70 Jahre lang fit
Ökonomen haben dieser Tage in Alpbach eine Studie zum Thema präsentiert. Sie haben die österreichischen Bundesländer analysiert und sind zu interessanten Ergebnissen gekommen. So sind, wie gesagt, die Tiroler am gesündesten, Schlusslicht ist das Burgenland, dort werden die Menschen schon mit 63 Jahren krank.
ORF/Hubert Gogl
Bis 70 bleiben die durchschnittlichen Tiroler gesund
Rezept für gesundes Altern
Eine Garantie für gesundes Altern gibt es nicht. Laut Alternsforscherin Hildegard Mack von der Uni Innsbruck sind aber einige Faktoren dafür verantwortlich. Zum einen seien es die Gene, auf die man keinen Einfluss nehmen kann. Zum anderen sei es aber die Lebensführung, für die man selbst verantwortlich ist. Dabei gehe es vor allem um die Ernährung und die Bewegung, welche viel mehr ausmachen würde als die Gene, sagt Mack. In Tirol seien die Werte "wesentlich besser als zum Beispiel in den östlichen Bundesländern wie dem Burgenland“, erklärte Mack.
Gesundheit selbst in der Hand
Man könne also selbst viel zum eigenen Wohlbefinden beitragen. Durch bewusste Entscheidungen könne man die Gesundheit definitiv verbessern und damit höchstwahrscheinlich auch die Lebenserwartung erhöhen, sagte Mack. In Tirol scheint es eine gute Kombination von Sport und ausgewogener Ernährung zu geben. Viele Menschen bewegen sich bis ins hohe Alter und essen nicht im Übermaß. Dadurch ergibt sich eine Lebenserwartung von rund 70 Jahren bei guter Gesundheit. „Das ist super“, gratulierte die Forscherin.
Mehr Menschen über 100
Durch die lange Gesundheit nehme auch die Zahl der Hundertjährigen zu. Bei ihnen könne man feststellen, dass sie erst spät im Leben krank werden. Typische Alterserscheinungen treten erst in den letzten Lebensjahren auf, während andere schon mit 70 beginnen darunter zu leiden. Am ältesten werden weltweit die Japaner auf der Insel Okinawa gefolgt von den Einwohnern Sardiniens. Auch in Tirol gibt es immer mehr Menschen, die über 100 Jahre alt sind.
Barbara Jesacher ist 102 Jahre alt
Eine von ihnen ist Barbara Jesacher, 1916 in Kitzbühel geboren. Im Winter wird sie 103 Jahre alt. Bis weit über 90 hat die ehemalige Lehrerin daheim gewohnt, gekocht und sich selbst versorgt. Ihr Leben lang war sie Single und ihre Geschwister hat sie alle überlebt. Ernsthaft krank sei sie nie gewesen. Eine Theorie für ihr hohes Alter habe sie nicht, jedoch habe sie immer einfach gegessen und sei gerne draußen gewesen, am liebsten am Berg. „Ordentlich Mensch sein“ ist ihr Motto seit jeher.
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Als Friedhofsgärtner hat Hans Erndtner lange genug in Gräber gesehen, deswegen sei er selbst noch nicht in einem, sagte er.
Im 102. Lebensjahr: Hans Erndtner
Im Oktober feiert Hans Erndtner seinen 102. Geburtstag. „Ich bin fit. Ich kann fünf mal am Tag in den dritten Stock gehen“, sagte der ehemalige Zugführer. Arbeiten und Beten habe ihn gesund gehalten. Nach der Ausbildung zum Gärtner sei er als junger Mann freiwillig zum Bundesheer gegangen. 1945 sei er aus der französischen Gefangenschaft zurückgekehrt und im Folgejahr zur Bahn gegangen, wo er bis zum Zugführer aufgestiegen sei. In seiner Pension habe er sich wieder seinem Lebensinhalt, dem Gärtnern, gewidmet. „Vor dem Sterben habe ich immer noch keine Angst“, sagt Erndtner.
Sport und weniger essen
Mit dem richtigen Lebensstil und guten Genen bleibt der Körper also lange gesund. Neben Sport ist vor allem die richtige Ernährung wichtig. Zu fettes Essen sollte grundsätzlich vermieden werden. Der Konsum von eiweißhaltigen Lebensmitteln, Obst und Gemüse sind hingegen ratsam. Außerdem sind lange Pausen zwischen den Mahlzeiten förderlich für das Wohlbefinden im Alter, so die Experten.