Realisierung der Umfahrung Fügen rückt näher

Die Zillertalstraße (B169) ist eine der meistbefahrenen Straßen in Tirol. Bis zu 29.000 Fahrzeuge sind pro Tag unterwegs. Am Dienstag startete das Behördenverfahren für das 95 Millionen Euro teure Bauprojekt Umfahrung Fügen.

Seit Jahren wird im Zillertal über eine Verkehrslösung für diesen viel befahrenen Bereich diskutiert. Schon Ende der 1970er-Jahre gab es Überlegungen zur Neugestaltung des Straßenabschnitts. 2016 wurde ein Bürgerbeteiligungsprozess gestartet - mehr dazu in Zillertal sagt Dauerstau den Kampf an. Mittlerweile einigte man sich in Fügen auf eine Variante. Und vor wenigen Tagen wurde mit der straßenrechtlichen Verhandlung nun auch das Behördenverfahren gestartet.

Stau am Weg ins und aus dem Zillertal

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18.500 Fahrzeuge fahren im Schnitt täglich auf der Zillertalstraße, an Spitzentagen sind es deutlich mehr

Wegen des hohen Verkehrsaufkommens, der vielen Störstellen durch abbiegenden und einmündenden Verkehr sowie Fußgängerübergängen kommt es an der Zillertalstraße in Fügen immer wieder zu Stauungen. Weil viele auf das innerörtliche Verkehrsnetz ausweichen, geht auch im Ort selbst oft nichts mehr.

Stau

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Stau durch Fügen

Technisch anspruchsvolles Projekt

Die Nähe zur Zillertalbahn, sechs Unterführungen und der Auftrag, den Grundverbrauch für die neue Trassenführung so gering wie möglich zu halten, machten das Projekt auch technisch anspruchsvoll, erklärte Projektleiter Gabriel Staggl.

Montage Umfahrung Fügen

Land Tirol/Eqvis

Montage der geplanten Umfahrung Fügen. Das Projekt umfasst den Neubau der Zillertalstraße im Abschnitt Fügen Nord bis zum bestehenden Knoten Süd, die L 298 Harter Straße in der Gemeinde Fügen bis zur Zillerbrücke sowie die Verlegung der Zillertalbahn

Baustart für Millionenprojekt noch unklar

Die Umfahrung Fügen auf der Zillertalstraße wurde mit 67 Millionen Euro veranschlagt, die Querungen schlagen mit acht Millionen zu Buche, die Ausgaben für Lärmschutz betragen zwei Millionen Euro. Fünf Millionen Euro kostet die Harter Straße, vier Millionen Euro sind für Maßnahmen an Wildbächen vorgesehen. Die Verlegung der Zillertalbahn wird mit zwei Millionen Euro angegeben.

Um den Verkehr während des Baus aufrechtzuerhalten, fallen weitere sechs Millionen an. Wann der Baustart für das in Summe mit 95 Millionen Euro veranschlagte Großbauvorhaben mit seinen drei Teilprojekten sein wird, hängt vom weiteren Verfahrensverlauf und möglichen Einsprüchen ab. Die reine Bauzeit wird mit etwa vier Jahren veranschlagt.

Kein Einfluss auf Verkehrsaufkommen

Man müsse aber ehrlich sagen, dass das Projekt keinen Einfluss auf das Verkehrsaufkommen auf der Zillertalstraße habe, LHStv Josef Geisler (ÖVP). Man setze auf ein Gesamtkonzept in Sachen Mobilität im Zillertal. Dazu gehörten vor allem der Ausbau und die Attraktivierung der Zillertalbahn. „Auch hier laufen abseits der Umstellung von Diesel auf Wasserstoff die Vorbereitungen und Planungen auf Hochtouren“, so Geisler - mehr dazu in Zillertalbahn stellt auf Wasserstoff um.